Koffein mindert Empfindlichkeit für Insulin

ALEXANDRIA (ddp). Koffein kann die Insulinresistenz fördern. Diesen Effekt haben kanadische Kollegen in einer Studie mit Typ-2-Diabetikern und Menschen ohne Zuckerkrankheit beobachtet.

Veröffentlicht:

Dr. Robert Ross von der Queens-Universität in Kingston in Kanada und seine Kollegen untersuchten den Kohlehydratstoffwechsel vor und nach einem dreimonatigen Trainingsprogramm bei acht schlanken und sieben übergewichtigen Männern sowie bei acht übergewichtigen Typ-2-Diabetikern (Diabetes Care 28, 2005, 566).

Die Probanden erhielten entweder ein Koffein-Präparat (5 mg pro Kilogramm Körpergewicht) oder Placebo. Zum Vergleich: Eine Tasse Kaffee (150 ml) enthält durchschnittlich 100 mg Koffein.

Vor dem Training reduzierte das Koffein im Vergleich zu Placebo bei allen Männern die Insulin-Empfindlichkeit um etwa ein Drittel. Nach dem Fitneßprogramm war der Effekt weiterhin zu beobachten: Die Insulinempfindlichkeit sank durch Koffein bei schlanken Männern um 23 Prozent, bei den Übergewichtigen um 26 Prozent. Bei den Diabetikern blieb sie nach wie vor bei etwa 33 Prozent.

Dennoch seien die Ergebnisse noch kein Grund, auf den morgendlichen Kaffee zu verzichten. Denn das Getränk enthält auch Antioxidantien, Kalium oder Magnesium, die eine positive Wirkung auf den Glukosestoffwechsel haben könnten. "Wenn man jemandem reines Koffein ohne all die anderen in Kaffee enthaltenen Substanzen verabreicht, ist das etwas völlig anderes", erklärte Ross.

Mehr zum Thema

Springer Verlag

Ratgeber für Menschen mit Polyneuropathie

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

20-Jahres-Vergleich

Auch Kinder mit Typ-1-Diabetes kommen früher in die Pubertät

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert