Bakterien-Viren machen resistente Keime unschädlich

BISHOPSTOWN (ple). Mit einer Waschlösung, die für Bakterien spezifische Viren enthält, läßt sich die Haut erfolgreich von resistenten Staphylokokken reinigen. Solche Phagen machen auch Methicillin-resistente Keime unschädlich. Entsprechende Cremes könnten eines Tages für die Behandlung bei Wundinfektionen der Haut angewendet werden, so die Hoffnung irischer Mikrobiologen.

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Schon seit vielen Jahrzehnten wird der Nutzen von Phagen für die Medizin geprüft. Jetzt haben Mikrobiologen aus Bishopstown in Irland getestet, ob sich der Bakteriophage K zur Bekämpfung von Antibiotika-resistenten Staphylococcus-aureus-Bakterien, die unter anderem auch von stationär behandelten Patienten stammen, eignet (Applied Environm Microbiol 71/4, 2005, 1836).

Wie die Arbeitsgruppe um Dr. Aidan Coffey berichtet, ließ sich die Zahl der resistenten Bakterien im Experiment um den Faktor 100 verringern. In den Versuchen wurden Phagen-haltige Lösungen unter anderem zum Händewaschen verwendet.

Studienteilnehmer mußten vor dem Waschen drei Finger in eine Suspension mit resistenten, nicht humanpathogenen Bakterien halten und dann 15 Minuten trocknen lassen. Die starke Keimverringerung ließ sich vielfach wiederholen. Auch eine virushaltige Creme verringerte in In-vitro-Versuchen die Zahl resistenter Staphylokokken. Die Wirkung der Creme hielt mehrere Tage bei Raumtemperatur an.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Viren als Therapeutika

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