Typische Apotheke verdient weniger

Mehr Umsatz, weniger Gewinn, so lautet die Bilanz für die "typische Apotheke" auch im Geschäftsjahr 2007.

Veröffentlicht:

Damit setzt sich ein Trend fort, der bereits für 2006 zu vermelden war: Vor Steuern geht der Gewinn der typischen Apotheke, das ist die Umsatzgrößenklasse, die unter den bundesweit rund 21 500 Offizinen am häufigsten festzustellen ist, zurück - nach Angaben der Steuerberatungsgesellschaft Treuhand Hannover um knapp sieben Prozent auf 75 400 Euro.

Ursache für den erneuten Rückgang waren nach Treuhand-Angaben ein höherer Wareneinsatz, gestiegene Personalkosten sowie die Anhebung des Apothekenabschlags an die GKV zum 2. Quartal von zwei Euro auf 2,30 Euro. Der Umsatz der typischen Apotheke ist dagegen 2007 um 2,2 Prozent auf knapp 1,2 Millionen Euro gestiegen.

Ohne die Selbstmedikation, PKV-Rezepte und Freiwahlerlöse sähe die Ertragslage der Apotheken schlechter aus: Bei gesonderter Betrachtung des GKV-Geschäftes ergibt sich für die typische Apotheke 2007 zwar ein Umsatzplus von rund zwei Prozent auf 812 000 Euro. Das Betriebsergebnis ging jedoch um elf Prozent auf 38 300 Euro zurück. Damit hat sich auch der GKV-Anteil am Betriebsergebnis der typischen Apotheke um zwei Prozentpunkte auf 51 Prozent verringert.

Im Durchschnitt aller Apotheken betrachtet, erreichte nach Angaben der Apothekervereinigung ABDA der Umsatz je Offizin vergangenes Jahr mit 1,7 Millionen Euro (+ 4,2 Prozent) eine neue Höchstmarke. Allerdings bleiben - wie schon in den vorangegangenen Jahren - zwei Drittel aller Betriebe unter diesem Verkaufsvolumen.

Ein Blick auf die brancheninterne Umsatzverteilung zeigt nur geringfügige Veränderungen: Die Zahl der einkommensstarken Apotheken am oberen Ende der Skala nahm um einen Prozentpunkt zu, im breiten Mittelfeld kam es hingegen zu einem leichten Abschmelzen. Die Schere zwischen armen und reichen Offizinen klafft aber nicht nennenswert weiter auseinander als 2006.

Nach Zuwächsen 2005 und 2006 blieb die Beschäftigungszahl in den 21 500 bundesdeutschen Apotheken 2007 konstant. Mit 143 585 Mitarbeitern war sie 0,1 Prozent niedriger.

Deutlich zugelegt haben Filialapotheken. 2006 gab es 1796, vergangenes Jahr waren es schon 2356. (cw)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken