Elastische statt starre Gefäße: "Training" ist das Zauberwort!

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Bluthochdruck bei Älteren - das bedeutet bei 80 bis 90 Prozent der Patienten eine isolierte systolische Hypertonie. "Grund dafür ist eine zunehmende Steifigkeit der Arterien, etwa durch Atherosklerose", erklärte Privatdozent Jens Nürnberger aus Essen in Wiesbaden. Diese stört die Windkesselfunktion der Aorta und die Weiterleitung der Pulswelle; der systolische Druck steigt und der diastolische sinkt. Die Arteriolen und Kapillaren werden starken Druckschwankungen ausgesetzt, was besonders Hirn und Nieren schadet. "Die Pulswellengeschwindigkeit ist ein eigenständiger Risikofaktor und mit speziellen Geräten ohne großen Aufwand messbar", so der Nephrologe.

Die gleiche Medizin wie gegen "eingerostete" Muskeln.

Gegen starre Gefäße hilft die gleiche Medizin wie gegen "eingerostete" Muskeln: körperliches Training. Denn Training senkt nachweislich das Risiko für einen Schlaganfall und die kardiovaskuläre Mortalität. Training lässt nach neuesten Studiendaten sogar die Zellen langsamer altern. "Im Grunde genügen schon 60 Minuten aerobes Ausdauertraining pro Woche wie Spaziergänge, Walking, Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Tanzen", ermutigte Internist und Sportmediziner Professor Martin Halle aus München. "Anfangs kann man auch Pausen einlegen, etwa beim Joggen zwischendurch walken oder gehen".

Die Trainingsdosis über die Woche in mehrere Dosen aufzuteilen, sei günstig und erhöhe den Effekt. Halle empfahl beim Kongress dreimal wöchentlich 20 Minuten Ausdauersport mit oder ohne zusätzliches Krafttraining. Krafttraining allein mache die Gefäße aber nicht elastischer, sagte Halle. (sir)

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