Vitamin B12 schützt Embryos vor Neuralrohrdefekt
DUBLIN (nke). Außer Folsäure ist auch eine gute Versorgung mit Vitamin B12 in der Frühschwangerschaft wichtig für die normale Entwicklung des Embryos. Bei Vitamin-B12-Spiegeln unter 200 ng/l ist das Risiko für einen Neuralrohrdefekt des Kindes dreimal so hoch wie bei B12-Werten über 400 ng/l, wie jetzt irische Wissenschaftler festgestellt haben.
Proben aus Fall-Kontroll- Studien wurden analysiert
Die Arbeitsgruppe um Dr. Anne M. Molloy vom Trinity College Dublin in Irland hat Blutproben von Schwangeren aus drei Fall-Kontroll-Studien im Hinblick auf einen Zusammenhang zwischen Vitamin B12-Status und Neuralrohrdefekt statistisch analysiert (Pediatrics 123, 2009, 917). Die Proben stammten im Mittel aus der 15. Schwangerschaftswoche und aus einer Zeit (1983 bis 1990), in der die Einnahme von Vitamin-Nahrungsergänzungsmitteln und die Vitaminanreicherung von Lebensmitteln unüblich war. Die Untersuchung umfasste 901 Kontrollpersonen und 278 Fallgeschichten. Fallgeschichten betrafen Schwangerschaften mit einem Kind mit Neuralrohrdefekt (n=171) oder mit einem Kind mit Neuralrohrdefekt in vorangegangener Schwangerschaft (n=107).
Bei Neuralrohrdefekt waren Vitamin-B-Werte niedriger
Das Ergebnis: Mütter von Kindern mit Neuralrohrdefekt hatten signifikant niedrigere Vitamin-B12-Werte. Im Median lagen die Werte um 13 bis 19 Prozent unter denen von Müttern mit gesunden Kindern.
Das höchste Risiko, ein Kind mit der Fehlbildung zu bekommen, hatten Schwangere mit B12-Blutwerten unter 250ng/l in der Frühschwangerschaft. Mit B12-Werten über 300 ng/l vor Beginn einer Schwangerschaft könne - unabhängig vom Folsäurestatus - eine weitere Reduktion des Risikos für Neuralrohrdefekte erreicht werden, vermuten die Wissenschaftler. Werte über 400 ng/l seien wünschenswert, auch wenn dafür in der Studie kein statistisch signifikanter Nutzen nachgewiesen werden konnte.