Antibiotika-Resistenz wird jetzt zentral erfaßt

BONN (eb). Ab sofort werden alle in Deutschland verfügbaren und geeigneten Daten zur Resistenz von Erregern gegen Antibiotika in einem zentralen Register erfaßt und ausgewertet.

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Damit wird eine europäische Leitlinie umgesetzt, die auf Initiative des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) seit Herbst 2003 in Zusammenarbeit mit den Verbänden der pharmazeutischen Industrie, Fachgesellschaften, dem Robert Koch-Institut (RKI) sowie mit dem "German Network on Antimicrobiol Resistance" (GENARS) und dem Kompetenznetz Ambulant Erworbene Pneumonien (CAPNETZ) vorbereitet worden war.

"Bei ständig zunehmenden Resistenzen vieler Bakterienstämme ist es für die Behandlung der Patienten wichtig, daß dem behandelnden Arzt Informationen über Resistenzen vorliegen", sagt Professor Reinhard Kurth, kommissarischer Leiter des BfArM.

Im Register werden Daten der Resistenzstudie der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG), der Blutkulturstudie der PEG, des GENARS, des CAPNETZ und der Nationalen Referenzzentren zur Überwachung wichtiger Infektionserreger ausgewertet.

Außerdem werden Daten aus der Literatur und dem Internet ausgewertet sowie solche, die von pharmazeutischen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Auch sollen Resistenzen wichtiger Erregern in Indikationen mit schlechter Datenlage evaluiert werden.

Auf der Basis all dieser Daten werden dann in einer zentralen Auswertestelle Übersichten zur Resistenzsituation von Krankheitserregern für das jeweilige Antibiotikum erstellt. Das BfArM bewertet anschließend die Ergebnisse. Diese werden in den jeweiligen Fachinformationen veröffentlicht.

Bisher sind Daten von mehr als 70 antibiotisch wirksamen Substanzen erfaßt worden. Bis Ende des Jahres sollen sie ausgewertet sein. Spezialisten erwarten, daß dadurch die Informationen zu Resistenzen in Fachinformationen deutlich verbessert werden. Das Register wird von mehreren pharmazeutischen Firmen unterstützt.

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