Nicht nur Alkohol macht chronische Pankreatitis

Eine chronische Pankreatitis sei eine Krankheit chronischer Trinker, so die gängige Meinung. Dagegen hält Professor Joachim Mössner von der Universitätsklinik Leipzig Studiendaten: Danach kann man bei etwa 25 Prozent der Patienten mit chronischer Pankreatitis Genmutationen nachweisen.

Veröffentlicht:

Auch bei der klassischen alkoholinduzierten Pankreatitis lohnt sich durchaus eine Suche nach Mutationen, so Mössner, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II der Uni.

Denn: Nur drei Prozent aller Menschen, die dauernd mehr als 60 g Alkohol täglich trinken, bekommen eine chronische Pankreatitis. Es muß also weitere Gründe geben, die eine chronische Pankreatitis induzieren - Genmutationen zum Beispiel.

Besonders bei Menschen unter 40, die keinen Alkohol trinken, lohnt sich ein Gentest, wie Mössner sagte. Der könne an der Uni Leipzig gemacht werden. Voraussetzung: 10 ml Patientenblut in einem Blutbild-Röhrchen und ein Überweisungsschein für die Genuntersuchung, ausgestellt von einem Laborarzt.

Finde man Mutationen, können man Betroffenen zwar keine kausale Therapie anbieten. Aber einen guten Rat: Betroffene, die rauchen, sollten sofort aufhören. Denn Rauchen sei ein weiterer wichtiger Risikofaktor, eine chronische Pankreatitis zu bekommen. (gwa)

Mehr zum Thema

Aids- und Infektiologietage

Die wichtige Rolle der Hausärzte in der HIV-Behandlung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen