"Den Bauch darf man ruhig sehen"

BERLIN (dpa). Das schwarze Nadelstreifenkorsett legt sich eng um den Körper. Der Schlitz über dem Bauchnabel gibt den Blick auf ein silbernes Oberteil frei, unter dem sich der runde Bauch wölbt. Die Kundin dreht sich zufrieden vor dem Spiegel. "Den Bauch darf man ruhig sehen", sagt sie.

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Wer im Berliner Szenestadtteil Prenzlauer Berg spazieren geht, sieht es allerorten: Die angehenden Mütter kleiden sich trendy, elegant oder sogar bauchfrei. Schlabberlook ist out, figurbetonte Schnitte sind in.

"Die Gesellschaft hat ihr Verhältnis zur Schwangerschaft geändert", freut sich die Künstlerin Anja Maria Höppner. "Bauch gilt heute als ein Beweis des prallen Lebens." Höppner bietet einen besonderen Service für schwangere Frauen an. In ihrem Atelier fertigt sie Gipsabdrücke von Bäuchen und schafft damit ein Andenken an die runden Zeiten.

Trendforscher sehen in der Bauch-Begeisterung mehr als nur eine Mode-Erscheinung. "Das Frauenbild hat sich geändert", sagt Eike Wenzel vom Zukunftsinstitut in Kelkheim bei Frankfurt. Wenzel spricht vom "Sarah Connor Phänomen".

Die Sängerin habe ihre Schwangerschaft in den Medien inszeniert und damit ihren Fans vermittelt, daß sie alles sein kann: Luder, Mutter, Ehefrau und Superstar zugleich. Mutter sein heißt laut Wenzel heute nicht mehr "nur" Mutter sein. Müttern gelinge heute häufiger der Spagat zwischen Kind und Karriere.

Die ehemalige Ballett-Tänzerin Kathlyn Pope, die während ihrer Stillzeit unter unpraktischer Kleidung litt, wechselte kurzerhand vom Ballettsaal ins Designstudio. Ihre elegante "out 2 lunch"-Kollektion mit diskretem Stillschlitz kam so gut an, daß Pope jetzt einen europaweiten Onlineverkauf startet.

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