Verwechslungen bei IvF in Italien

TURIN/MODENA (mp). Durch banale Irrtümer und massive Fehler ist die künstliche Befruchtung für vier Paare in Italien zum Alptraum geworden. Vergangene Woche wurde der Samen zweier Männer vertauscht; in einem anderen Fall, der vier Jahre zurückliegt, bekam eine Italienerin die Zwillinge, die eigentlich eine Nordafrikanerin hätte empfangen sollen.

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Den Kliniken stehen nun hohe Schadenersatzforderungen ins Haus. In einer Turiner Privatklinik hatte eine Gynäkologin nicht genau genug auf die Namen der Männer - einer war Schweizer und der andere Italiener - auf den Samen-Proben geachtet, weil sie beide Paare gut kannte. So wurden die Proben vertauscht. Beide Frauen erhielten sofort Abtreibungspillen, deren Wirkung aber nicht garantiert ist.

Der zweite Fall liegt bereits vier Jahre zurück, wurde jedoch erst jetzt bekannt. Denn erst im Juli hatte sich ein italienisches Paar über seine Anwälte an die Justiz gewandt. Die Frau hatte nach der künstlichen Befruchtung afrikanische Zwillinge bekommen, weil eine bereits benützte Spritze irrtümerlicherweise nochmals benutzt worden war. Am selben Tag war in der Klinik in Modena auch ein nordafrikanisches Paar behandelt worden. Sie gingen bei der künstlichen Befruchtung leer aus. Weil es drei Eingriffe an einem Tag gegeben hatte, kam in dem Durcheinander die Spritze der Afrikaner nochmals zum Einsatz.

In beiden Fällen zeigte sich die jeweilige Klinikleitung untröstlich und erläuterte genau, wie es zu den Fehlern kommen konnte. Ein Mitglied des nationalen Komitees für Bioethik, Mauro Barni, versuchte, die Paare zu beruhigen: Es gehe nur darum, zwischen den Paaren ein Übereinkommen zu finden.

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