Heparin bietet Schwangeren Venenschutz

WIESBADEN (awa). Niedermolekulare Heparine (NMH) wie Enoxaparin verhindern symptomatische tiefe Venenthrombosen wahrscheinlich ebenso effektiv wie Vitamin-K-Antagonisten, sind jedoch sicherer und somit eine gute Alternative für Patienten mit Kontraindikationen gegen Vitamin-K-Antagonisten, etwa bei einer Schwangerschaft.

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Dies lasse sich aus der aktuellen Cochrane-Übersicht zur Langzeitbehandlung bei symptomatischen venösen Thromboembolien ableiten, hat Professor Rupert Bauersachs aus Darmstadt auf einer Veranstaltung des Unternehmens Sanofi-Aventis in Wiesbaden gesagt.

Sowohl die Prophylaxe einer venösen Thromboembolie mit Vitamin-K-Antagonisten als auch die Behandlung hiermit bei bereits bestehender Thrombose ist bei schwangeren Frauen kontraindiziert. Das Risiko für Thromboembolien sowie für Rezidive ist jedoch bei Schwangeren erhöht, wie eine neue Studie belegt.

Die Behandlung mit niedermolekularen Heparinen wie Enoxaparin (Clexane®) könne bei schwangeren Frauen je nach Risikogruppe mit verschiedenen Dosierungen gemacht werden, sagte Bauersachs.

Frauen etwa nach einer Thromboembolie mit bekanntem Auslöser, aber ohne Thrombophilie und Schwangere ohne bisherige Thromboembolie, aber mit Thrombophilie haben nach Angaben des Kollegen ein niedriges Thrombose-Risiko und benötigen daher keine Prophylaxe. Sie sollten jedoch bei Beschwerden einen Arzt aufsuchen und eventuell Kompressionstrümpfe tragen.

Frauen nach Thromboembolie ohne Auslöser, mit Thrombose aufgrund einer Thrombophilie sowie Frauen mit Antithrombin-Mangel, aber ohne bisherige Thrombose haben ein mittleres Risiko. Sie werden in der Regel mit einmal täglich 40 bis 60 mg Enoxaparin behandelt.

Die volle Antikoagulation mit zweimal täglich 60 mg Enoxaparin sei Frauen vorbehalten, die vor der Schwangerschaft dauerhaft marcumarisiert waren oder Venenthrombosen bei Antithrombin-Mangel haben. Diese hohe Dosierung werde außerdem zur Therapie bei akuten Thrombosen und Embolien verwendet, so Bauersachs.

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