Jede dritte Frau entbindet im Südwesten per Kaiserschnitt

STUTTGART (mm). Jede dritte Schwangere in Baden-Württemberg entbindet per Kaiserschnitt. "Nicht jeder Kaiserschnitt ist auch medizinisch begründet", warnt Marianne Dirks, Vorsitzende des Hebammenverbandes Baden-Württemberg.

Veröffentlicht:

Nach Infos des Sozialministeriums in Stuttgart hat die Zahl der Kaiserschnitte in den vergangenen 15 Jahren um mehr als die Hälfte zugenommen. "Zu Anfang der Schwangerschaft wünschen sich nur vier Prozent der Frauen einen Kaiserschnitt", so Dirks.

Viele Schwangere würden jedoch zunehmend im Laufe der Schwangerschaft verunsichert. Dirks glaubt zudem, daß der Trend zu mehr Kaiserschnitten durch die Fallpauschalen der Kliniken gefördert werde. Dirks: "Für einen Kaiserschnitt bekommt ein Krankenhaus 3000 Euro vergütet - etwa doppelt so viel wie für ein normale Geburt."

Dr. Josef Siebig, Direktor der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft, betonte jedoch, daß Kliniken bei Geburten per Sectio unterm Strich keine finanziellen Vorteile hätten.

Im Schnitt erhielten die Häuser bei einem Kaiserschnitt 2976 Euro, bei einer normalen Geburt 1691 Euro. Die Zunahme der Kaiserschnitte führt Siebig auf den "Sicherheitsaspekt für das Kind" und den Rückgang von Zangengeburten und Vakuumextraktionen zurück.

Mehr zum Thema

Steigende Zahlen

106.000 Abruptiones im Jahr 2023

Möglicher Langzeiteffekt bei älteren Frauen

Supplementation von Calcium und Vitamin D könnte Krebsmortalität senken

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen