Smarter Schrittmacher für die Harnblase

SAN FRANCISCO (mut). US-Forscher haben einen Blasenschrittmacher entwickelt, mit dem sich der Harnfluss gezielt steuern lässt. Nach ersten erfolgreichen Tierstudien soll er jetzt bei Menschen geprüft werden.

Veröffentlicht:

Der Schrittmacher könnte es Querschnittgelähmten und Menschen mit neurologischen Störungen ermöglichen, ihre Blasenfunktion wieder weitgehend zu kontrollieren. Sie könnten damit nicht nur auf Wunsch ihre Blase entleeren, sondern auch in der übrigen Zeit kontinent bleiben, hat Professor Warren Grill von der Duke-Universität in Durham auf einem Kongress in San Francisco berichtet. Der Schrittmacher steuert dabei nicht direkt die Blasenmuskulatur an - damit lässt sich nur eine Kontraktion der Blase erreichen - vielmehr beeinflusst er die sensorischen Nervenfasern, welche die Blasenfunktion regulieren.

Werden die Fasern mit einer Frequenz von 30 bis 40 Pulsen pro Sekunde gereizt, wird die Blase entleert. Eine niedrigere Frequenz blockiert hingegen ungewollte Kontraktionen der Blasenmuskeln. In Tierversuchen mit Katzen erhöhte sich so das Fassungsvermögen der Blase um 60 bis 110 Prozent. Die Forscher wollen den Schrittmacher jetzt bei Patienten in klinischen Studien testen.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Weit weg von WHO-Zielen

hkk-Daten zeigen laue HPV-Impfquoten

Unabhängig vom BMI

Frauen mit Bauchspeck häufiger infertil

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen