Normale Geburt, nachdem Eizelle in vitro gereift war

LYON (ple). In Kanada ist weltweit erstmals ein Kind geboren worden, das durch eine besondere Form der künstlichen Befruchtung gezeugt wurde. Die verwendete Eizelle war zuvor in der Kulturschale gereift, tiefgefroren und wieder aufgetaut worden.

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Wie bei einer Reproduktionsmedizin-Tagung in Lyon berichtet wurde, haben kanadische Ärzte mehrere solcher noch unbefruchteter Eizellen eingefroren, wieder aufgetaut und dann befruchtet. Vier Frauen wurden die befruchteten Eizellen dann in den Uterus übertragen, eine der Frauen hat inzwischen ein Kind zur Welt gebracht, bei den anderen steht die Geburt noch aus.

Das Verfahren mit dem Einfrieren und Auftauen der in vitro herangereiften Zellen könnte nach Ansicht der Reproduktionsmediziner Frauen zugutekommen, bei denen eine Hormonstimulation kontraindiziert ist, etwa Frauen mit Östrogen-Rezeptor-positivem Brustkrebs. Ihre Oozyten könnten so vor der zytotoxischen Krebstherapie geschützt werden.

Das Heranreifen der Eizellen vor einer In-vitro-Fertilisation wird als In-vitro-Maturation bezeichnet. Das Verfahren ist eine erfolgreiche Variante der assistierten Befruchtung. Dazu werden Eizellen etwa bei Frauen mit polyzystischem Ovarsyndrom und bedingter Reifestörung der Eibläschen ohne vorherige Hormonstimulation oder mit nur gering dosierter Hormontherapie entnommen. In der Kulturschale reifen die Zellen vor der Befruchtung unter Hormonzusatz über 30 Stunden.

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