Effektive Therapie bei bipolar Kranken ist Suchtprävention

HAMBURG (nke). Patienten mit bipolaren Erkrankungen haben häufig auch Begleiterkrankungen wie Panikanfälle, Zwangsstörungen und Eß-Attacken. Ein großes Problem ist auch der Substanzmißbrauch. Durch eine rechtzeitige Therapie ließe sich eine Alkoholsucht aber oft verhindern.

Veröffentlicht:

"Vor allem Frauen rutschen durch die Krankheit in die Alkoholsucht", hat Professor Jules Angst aus Zürich berichtet. Das Risiko für Alkoholmißbrauch sei bei Frauen mit bipolarer Erkrankung im Vergleich zu Personen ohne diese Erkrankung um den Faktor sieben, bei Männern um den Faktor fünf erhöht.

Durch frühe Therapie und konsequente Rückfallprophylaxe können Alkoholismus, Suizide und Invalidität verhindert werden, so Angst bei einer Veranstaltung von Lilly in Hamburg. Lilly bietet zur Therapie bei bipolaren Erkrankungen Olanzapin (Zyprexa®) an. Olanzapin ist zur Akuttherapie bei manischen Episoden und seit kurzem auch zur Phasenprophylaxe bei Manisch-Depressiven zugelassen.

Problematisch ist jedoch, daß bipolare Erkrankungen, vor allem mit schweren Depressionen, oft nicht erkannt werden. Der Schweizer Psychiater schätzt, daß etwa die Hälfte der Patienten mit schwerer Depression eine bipolare Erkrankung haben. Sie würden meist erst nach acht bis zehn Jahren erkannt.

Dies verzögere eine Prophylaxe. Auch Hypomanien - mildere Hochs mit Überaktivität, Schlaflosigkeit und enthemmtem Verhalten - würden oft nicht als Symptome einer bipolaren Erkrankung diagnostiziert, da es den Betroffenen in solchen Phasen meist sehr gut geht.

Mehr zum Thema

Risikoeinschätzung

Bessere Prognose mit Cystatin-basiertem eGFR

Doppelter Nutzen

SGLT2-Hemmer sind bei Diabetes und Fettleber im Vorteil

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen