Kinder sind für Kinder echte Lehrer

ZÜRICH (dpa). Kleinkinder lernen soziales Verhalten vor allem im Spiel miteinander und weit weniger im Kontakt mit Eltern und anderen Erwachsenen. Zu dieser Erkenntnis kommt eine Untersuchung des Marie-Meierhofer-Instituts für das Kind in Zürich, die jetzt veröffentlicht worden ist.

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"Säuglinge interessieren sich bereits mit wenigen Wochen nicht nur für ihre Hauptbezugspersonen, sondern auch für andere Kinder", heißt es in der Mitteilung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung. Im Kontakt mit anderen Kleinkindern lernten sie Wichtiges über das Aushandeln sozialer Regeln.

Im Verhältnis zu den Erwachsenen suchten die Kleinen vor allem Hilfe, Trost oder Zuneigung. Bei der Beschäftigung mit Gleichaltrigen gehe es hingegen stärker um die Herstellung von Kontakten, Parallelspiel, Tausch von Spielsachen oder um Konflikte.

"Bei der Kontaktaufnahme verfügen Kleinkinder unter einem Jahr bereits über beachtliche Kompetenzen", wie das Forschungsteam um Heidi Simoni herausgefunden hat. Interessenskonflikte handelten die Kleinen meist gütlich miteinander aus. Die Untersuchung kommt daher zu dem Schluß: "Wenn Erwachsene vorschnell in entstehende Konflikte eingreifen, nehmen sie den Kindern die Möglichkeit, eigene Lösungen zu erproben und aus Erfahrungen zu lernen."

Das Forschungsteam hat das soziale Verhalten von Kindern in der vorsprachlichen Phase untersucht. Drei Jahre lang wurden 17 Mädchen und 12 Jungen im Alter von 8 bis 24 Monaten beim Spielen in einer Kinderkrippe gefilmt und ihr Verhalten zu Hause beobachtet.

Weitere Informationen im Internet unter www.mmizuerich.ch

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