Jugendärzte legen eher Fokus auf Mädchen-Belange

WEIMAR (ras). Die Belange von Mädchen und jungen Frauen finden in der Jugendmedizin weitaus mehr Beachtung als die Bedürfnisse von männlichen Jungendlichen. Dabei "arbeiten die Jungs weitaus mehr gegen ihren Körper und damit gegen ihre Gesundheit als Mädchen," stellt der Jugendmediziner Dr. Bernhard Stier aus Butzbach fest.

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Bei vielen gesundheitlichen Parametern schneiden männliche Jugendliche daher auch schlechter ab als ihre Altersgenossinnen, erläuterte Stier beim 12. Jugendmedizin-Kongreß des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Weimar.

Jungen gingen auch öfter in Haupt- und Sonderschulen und brächen ihre Schullaufbahn häufiger ab als gleichaltrige Mädchen. Trotzdem stünden gerade im Unterricht meist die Bedürfnisse von Mädchen im Fokus, da diese ihre schulischen und gesundheitlichen Probleme eher ansprächen.

Ein Tabuthema ist die sexuelle Mißhandlung von Jungen und männlichen Jugendlichen. Die Dunkelziffer sei dort noch höher als bei Mädchen. Nach Angaben von Stier wirkt sich die Mißhandlung von Jungen besonders dramatisch aus, weil gerade die in dieser Altersphase für viele Jugendliche enorm wichtige Männlichkeit preisgegeben werde. Auch mit Homosexualität könnten Jungen im Unterschied zu Mädchen zumindest öffentlich kaum umgehen.

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