Kinder mit ADHS haben häufig Unfälle

LEIPZIG (scho/eis). Kinder mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) haben oft weitere psychische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten. Eine angemessene Therapie trägt dazu bei, Folgen wie Unfälle, schlechte Schulleistungen und Suchtgefährdung zu verhindern.

Veröffentlicht:

Bei ADHS nicht oder erst verzögert zu behandeln kann erhebliche Risiken haben, sagt Privatdozent Michael Huss von der Charité in Berlin. So sei in Studien belegt, daß Kinder mit der Störung im Vergleich zu Kindern ohne die Störung besonders häufig schwere Unfälle hätten. Dazu gehören Knochenbrüche oder Kopfverletzungen. Eine Ursache dafür ist das impulsive Verhalten.

Verminderte Schulleistungen führten bei den Kindern zudem oft zu schlechten Bildungsabschlüssen, so Huss auf einem von Medice unterstützten Symposium in Leipzig. Und weiter seien die Kinder in ihrem späteren Leben stark gefährdet, suchtkrank und/oder straffällig zu werden.

Durch eine erfolgreiche Therapie gegen ADHS besserten sich nicht nur die Probleme, auch die Familiensituation der Kinder entspanne sich, so Huss. Die Eltern und das Kind selbst sollten ausführlich über die Krankheit und die Therapiemöglichkeiten beraten werden. Günstig ist eine multimodale Behandlung.

Dazu gehören Verhaltenstherapie und die Anwendung von Stimulantien. Mittel der ersten Wahl sei Methylphenidat (vom Unternehmen als Medikinet® retard angeboten), sagte Huss. Das retardierte Präparat muß einmal am Tag eingenommen werden und wirkt etwa acht Stunden.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen