ADHS-Präparat wirkt besonders gut am Vormittag

AACHEN (fvw/eis). Zur Therapie bei Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) gibt es inzwischen mehrere retardierte Präparate mit Methylphenidat. Ein solches Präparat sollte für ein betroffenes Kind so ausgewählt werden, dass die Wirkung am besten zu seinem Tagesablauf passt. Das empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.

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Wie unterscheiden sich nun die verfügbaren retardierten Methylphenidat-Präparate (MPH) untereinander? Studienergebnisse dazu hat Professor Manfred Döpfner aus Köln zusammengefasst. In der doppelblinden COMACS-Studie waren 184 Kinder - in jeweils aufeinander folgender einwöchiger Therapie - mit Placebo, Equasym® Retard oder mit einem weiteren retardierten MPH-Präparat (Concerta®) behandelt worden. Bei dem Vergleichspräparat werden die Wirkspiegel später erreicht, halten aber etwas länger an (Pediatrics 113, 2004, 206).

Wirkung der Präparate wurde mit Tests zum Verhalten belegt

"Während des Vormittages wirkte Equasym® Retard deutlich besser als das Vergleichspräparat", so Döpfner bei einer Veranstaltung von UCB in Aachen. So schnitten Kinder andert-halb Stunden nach Einnahme des neuen Präparats auf der SKAMP-Skala (Spezifischer ADHS Aufmerksamkeits- und Verhaltenstest über den Schulalltag) für Betragen und Aufmerksamkeit besser ab als Kinder, die das Vergleichspräparat erhalten hatten.

Nach den Morgenstunden seien die beiden Präparate bis in den frühen Nachmittag hinein ähnlich wirksam gewesen. Am Nachmittag (6 bis 7,5 Stunden nach Einnahme) war die Wirkstärke beider Methylphenidatpräparate ähnlich gut, so Döpfner. Am frühen Abend wirkte hingegen das Vergleichspräparat besser.

Das vom Unternehmen UCB vertriebene Equasym® Retard besteht aus einer Kapsel mit Pellets, die 30 Prozent des Wirkstoffs sofort freisetzen, den Rest erst nach und nach.

ADHS-Infos: www.bv-ah.de und www.zentrales-adhs-netz.de

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