Muttermilch mindert das SIDS-Risiko
MÜNSTER (hub). Es gibt weniger gestillte Kinder, die am plötzlichen Kindstod (SIDS) sterben als ungestillte. Das hat eine deutsche Fallkontrollstudie ergeben. Verglichen wurden die Daten von 333 an SIDS gestorbenen Kindern mit denen von 998 Kindern einer Kontrollgruppe.
Nur jedes zweite Kind der SIDS-Gruppe wurde im Alter von zwei Wochen gestillt, jedoch 83 Prozent der Kontrollkinder. Kinder, die im Alter von einem Monat ausschließlich gestillt wurden, hatten ein 50 Prozent geringeres SIDS-Risiko als ungestillte, schreiben Dr. Mechthild Vennemann von der Uniklinik Münster und ihre Kollegen (Pediatrics 123, 2009, e406).
Die Kollegen empfehlen, Stillen bis zu einem Alter von sechs Monaten in den Maßnahmekatalog zu SIDS-Risikoreduktion aufzunehmen. Vergangenes Jahr hatten die Forscher berichtet, dass ein Schlafsack auch bei älteren Säuglingen das SIDS-Risiko mindert (wir berichteten).