Zu wenig Personal für die Kontrolle von Lebensmitteln

KÖNIGSWINTER (dpa). Die Kontrolle von Lebensmitteln in Deutschland ist nach Darstellung des Berufsverbandes der Lebensmittelkontrolleure (BVLK) nicht ausreichend. Grund sei vor allem fehlendes Personal, warnte der Verband bei einer Tagung in Königswinter.

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Bei jedem fünften kontrollierten Betrieb seien 2004 Mängel in der Hygiene, der betrieblichen Eigenkontrolle und der Kennzeichnung festgestellt worden.

"Für einen wirksamen Verbraucherschutz muß die Kontrolldichte erhöht werden", sagte der BLVK-Bundesvorsitzende Hans-Henning Viedt. Er verwies darauf, daß nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nur 58 Prozent der Lebensmittelbetriebe im vergangenen Jahr kontrolliert wurden.

Ein Kontrolleur hat bisher zwischen 350 und 1500 Betriebe zu überwachen. Der Verband plädierte dafür, daß ein Kontrolleur maximal 600 Betriebe prüfen muß.

Den Verbraucherschutz sieht der BVLK auch durch Pläne der CDU, die Lebensmittelüberwachung teilweise zu privatisieren, gefährdet. Damit würden Abhängigkeitsverhältnisse zwischen den Lebensmittelunternehmen und den privaten Kontrollstellen begründet.

Die Union plädiert dafür, daß Kontrollen "eigenverantwortlich durch die Agrar- und Ernährungsindustrie geleistet werden". Das lehnt der BVLK ab: "Unternehmen, die schlechte Ergebnisse erhalten, werden die Kontrollstelle wechseln", warnte Viedt. Verbraucherschutz müsse in staatlicher Hand bleiben.

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