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Halbherzige Stichtagsregelung

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Von Anfang an war die Stichtagsregelung im Zusammenhang mit der Forschung an importierten humanen embryonalen Stammzellen für die Forscher unbefriedigend. Denn es war klar, daß mit der Zeit immer bessere Stammzellen zur Verfügung stehen und Forscher in Deutschland mit jenen Zellen, die nur vor dem 1. Januar 2002 gewonnen sein dürfen, international nie konkurrenzfähig sein würden. Stammzellforscher wie der Bonner Professor Oliver Brüstle wollen deshalb langfristig von der Stichtagsregelung wegkommen, wie er der "Financial Times Deutschland" vor kurzem gesagt hat.

Daß jetzt Wirtschaftsminister Wolfgang Clement noch einen Schritt weitergeht und dafür plädiert, es gesetzlich möglich zu machen, daß auch in Deutschland aus Embryonen, die bei der In-vitro-Fertilisation übriggeblieben sind, Stammzellen gewonnen werden dürfen, wird viele Forscher freuen. Es wird aber jene schmerzen, die geglaubt hatten, durch das Stammzellgesetz die Forschung mit solchen Zellen letztlich für immer verhindern zu können. Je mehr Staaten die Entwicklung neuer embryonaler Stammzellen zulassen, um so schwieriger wird es, diese Forschung hierzulande zu unterbinden.

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