KOMMENTAR

Druck auf Politiker wird wachsen

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Sollte es sich bestätigen, daß embryonale Stammzellen, die durch eine Biopsie von Embryonen gewonnen werden, für die Forschung geeignet sind, ließe sich in Deutschland nur schwer die Stichtags-Regelung im Stammzellengesetz aufrecht erhalten.

Sie besagt, daß hier nicht an importierten embryonalen Stammzellen geforscht werden darf, die nach dem 1. Januar 2002 erzeugt worden sind. Damit soll unter anderem verhindert werden, "daß von Deutschland aus eine Gewinnung embryonaler Stammzellen oder eine Erzeugung von Embryonen zur Gewinnung embryonaler Stammzellen veranlaßt wird", wie es im Stammzellengesetz vom Juni 2002 heißt.

Mit der in den USA entwickelten Methode werden aber keine Embryonen getötet. Sondern es wird ihnen nur jeweils eine Zelle während einer Biopsie - wie bei der Präimplantationsdiagnostik (PID) mit genetischen Tests - entnommen. Der Embryo mit den übrigen Zellen würde dann in den Uterus übertragen. Bisherigen Erfahrungen in zehn europäischen Ländern und in den USA zufolge entwickeln sich in vitro gezeugte Kinder auch nach einer PID normal.

In Kürze werden also durch den Erfolg der US-Forscher Zellen zur Verfügung stehen, die den Anforderungen der Forscher besser gerecht werden als die alten Zell-Linien, die mit Methoden von vor mehr als vier Jahren hergestellt worden sind. Der Druck von Wissenschaftlern auf politische Entscheidungsträger wird deshalb zunehmen.

Lesen Sie dazu auch: Humane Stammzellen nach Biopsie von Embryonen

Mehr zum Thema

Allokation von Ressourcen in schwierigen Zeiten

Allgemeinmedizin, das ist lebenslange Präzisionsmedizin

Suche nach Markern

Multiples Myelom: Klonale Plasmazellen mit prognostischer Bedeutung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“