Haarnadel als Bremse

Neuer Schalter für Genkontrolle entdeckt

Wissenschaftler haben einen bisher unbekannten Schalter entdeckt, mit dem die Zelle bestimmen kann, wie viel sie von einem bestimmten Eiweiß herstellt.

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HEIDELBERG. Bei dem von Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) neu entdeckten Schalter zur Genkontrolle handelt es sich um eine haarnadelförmige Struktur in der Boten-RNA - der Abschrift eines Gens -, von der wiederum die Information für das Eiweiß abgelesen wird.

Sobald sich die Haarnadel bildet, lagern sich verschiedene zelluläre Bestandteile daran und bauen die Boten-RNA ab. Damit verhindert die Zelle, dass sie zu viel eines Eiweißes herstellt, das in größeren Mengen schädlich wäre (Cell 2013; 153(4): 869-881).

Schon vor einigen Jahren hat Dr. Georg Stoecklin, Nachwuchsgruppenleiter am DKFZ, den kurzen Abschnitt auf der Boten-RNA des Tumor-Nekrose Faktors TNF entdeckt, teilt das DKFZ mit.

Bei Rheuma und anderen chronischen Entzündungen, aber auch bei der starken Auszehrung von Krebspatienten, der Kachexie, könnte man den neu entdeckten Prozess möglicherweise ausnutzen, denn bei diesen Erkrankungen wird TNF über längere Zeit in zu großer Menge hergestellt.

Hier wäre es natürlich interessant einzugreifen, indem man die Haarnadel-Roquin-Verbindung stärkt und damit den Abbau der TNF Boten-RNA beschleunigt, heißt es in der Mitteilung des DKFZ. (eb)

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