Mit elf Homöopathika gelingt der Einstieg

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STUTTGART (ug). Für Einsteiger in der Homöopathie reicht es, sich erst einmal mit wenigen Arzneimitteln vertraut zu machen. Elf Mittel, seine persönlichen "Highlights für die Praxis", hat Dr. Markus Wiesenauer in Stuttgart vorgestellt.

In der organotropen homöopathischen Therapie werden bei akuten Krankheiten Arzneimittel angewandt, die sich bei diesen Indikationen bewährt haben. Zu den häufig-sten Arzneien, den so genannten "großen Mitteln", gehören zum Beispiel Belladonna, Aconitum, Bryonia oder Rhus toxicodendron, sagte Wiesenauer, in Weinstadt niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin und Arzt für Homöopathie. Auf solche Mittel sollten in der Homöopathie noch unerfahrene Kollegen zunächst einmal setzen. Diesen Rat hat Wiesenauer auf der Fortbildungsveranstaltung "Homöopathie für die tägliche Praxis" gegeben, die die "Ärzte Zeitung" in Stuttgart ausgerichtet hatte.

Darüber hinaus bieten sich Wiesenauers "Top 11" zum Einstieg in die Homöopathie an. Er empfiehlt in der Regel, dreimal täglich fünf Globuli der Potenz D 6 (bei kleinen Kindern drei Globuli). Wählt man ein Mittel in der höheren Potenz D 12, sollte man die Dosierung auf zweimal täglich reduzieren.

  • Eupatorium perfoliatum ist "ein tolles Mittel beim klassischen fieberhaften Infekt, wenn die Patienten sich wie zerschlagen fühlen", so Wiesenauer. Er empfiehlt, dieses Mittel auch an sich selbst einmal auszuprobieren.
  • Chamomilla ist geeignet zum Beispiel bei fieberhaftem Infekt von kleinen Kindern, der durch Zahnungsprobleme ausgelöst ist.
  • Rumex hilft zum Beispiel bei Bronchitis, wenn die Patienten unter einem trockenen Kitzelhusten leiden und bei der Auskultation nichts zu hören ist. Antimonium tartaricum, in diesem Fall als Tabletten, ist ebenfalls bei Bronchitis geeignet. Hier ist das Leitsymptom ein zähes, schleimiges Sekret, das sich kaum abhusten lässt. Der Husten kann auch einen Brechreiz auslösen. "Antimonium wirkt wie ein homöopathisches Sekretolytikum", sagte Wiesenauer. Als Dosierung empfahl er drei-, viermal täglich eine Tablette.
  • Galphimia glauca, ein Mittel, das sich bei allergischen Erkrankungen bewährt hat - auch als Zusatztherapie zur schulmedizinischen Behandlung, so Wiesenauer. Es hilft etwa Patienten, die auf Frühblüher allergisch sind und in der Anfangsphase der Allergiesaison unter starker Sekretion leiden.
  • Luffa operculata, D 6 oder D 12, dreimal täglich fünf Globuli, "saniert die Nasenschleimhaut" bei Allergikern. Das Mittel hat sich bei Rhinitis sicca, bei zäher, gelber Nasensekretion, bei Sinusitis und auch beim Infekt bewährt. "Sie werden ganz viele positive Rückmeldungen von Patienten bekommen", so Wiesenauer bei der Veranstaltung, die von der Deutschen Homöopathie-Union unterstützt wurde.
  • Cardiospermum D 3 als Globuli, Salbe oder Creme ist ein Notfallmittel bei Ekzem, auch bei Kindern.
  • Cocculus ist ein Anti-Stress-Mittel, das etwa bei Nervosität und bei Reisekrankheit hilft.
  • Lycopodium hat sich zum Beispiel bei Schleimrasseln in der Brust und bei Leberleiden bewährt.
  • Nux vomica, das "Manager-Medikament", sei immer dann angezeigt, wenn ein "Zuviel des Guten" Auslöser der Beschwerden sei, so der Arzt für Homöopathie, zum Beispiel bei Magenbeschwerden nach Völlerei.
  • Okoubaka schließlich hat sich bei Nahrungsmittelunverträglichkeit, auch bei Kindern, und bei Reizdarm-Syndrom bewährt. Wiesenauer: "Wenn man bei Patienten, die gastroenterologisch untersucht worden sind und bei denen man nichts gefunden hat, überhaupt noch was machen kann, dann mit Okoubaka."

Ein Handbuch für die Praxis

Ein Leitfaden zur organbezogenen Homöopathie für Kollegen, die noch wenig Erfahrung damit haben, ist das Handbuch der "Ärzte Zeitung". Zu vielen Indikationen gibt es praxisrelevante Optionen. Die 13 Kapitel sind zertifiziert; online gibt es bis zu 26 Punkte.

Subskriptionspreis 30 Euro plus 7 Euro Versand; Ärzte Zeitung Verlagsgesellschaft mbH, Am Forsthaus Gravenbruch 5, 63263 Neu-Isenburg, Tel.: 0 61 02 / 506-148; Fax: - 44 148, E-Mail: vertrieb@aerztezeitung.de

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