Peptide zur Abwehr von Keimen

MÜNCHEN (wst). Haut und Schleimhäute des Menschen enthalten antimikrobielle Peptide die wichtig für die lokalen Infektabwehr sind. Mit gleichen oder sehr ähnlichen Substanzen wehren sich schon seit vielen Millionen Jahren niedere Tiere und Pflanzen gegen Bakterien und andere Mikroorganismen.

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In der Evolution haben sich antimikrobielle Peptide also besonders bewährt, hat Professor Steffen Maune von der HNO-Universitätsklinik in Kiel auf einer Pressekonferenz des Komitees Forschung Naturmedizin e.V. in München gesagt. Die Substanzen werden daher als Vorbild für die Entwicklung neuer Antibiotika erforscht.

Ein Beispiel für ein antimikrobielles Peptid ist das im Speichel enthaltene Lysozym, berichtete Maune. Aus Haut und Schleimhaut seien zudem humane alpha- und beta-Defensine und weitere dieser Peptide isoliert worden. Die meisten von ihnen führten in der Zellwand von Mikroorganismen zu tödlichen Poren. Die Wände menschlicher Zellen seien dagegen, etwa wegen des hohen Cholesteringehalts, vor diesen Eiweißmolekülen geschützt, sagte Maune.

Durch die Ähnlichkeiten der antimikrobiellen Peptide bei Pflanzen und Menschen lasse sich die Wirkungsweise von Phytotherapeutika etwa bei Atemwegsinfekten erklären, so eine Hypothese. So könnten pflanzliche antimikrobielle Peptide im menschlichen Körper direkt gegen Krankheitserreger wirken oder als Stimulans die Produktion gleicher oder ähnlicher körpereigener antimikrobieller Peptide anregen. Experimente zur Klärung dieser Fragen seien bereits angelaufen, so Maune.

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