Ermittlungsverfahren gegen zwei Radsportärzte

FRANKFURT/MAIN (Smi). Gegen zwei Radsportärzte aus Freiburg, die ein ehemaliger Masseur der Beihilfe zum Doping bezichtigt, hat die Freiburger Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

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Sie reagierte damit einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge auf eine Strafanzeige wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und wegen versuchter Körperverletzung, die der Dopingexperte Professor Werner Franke kürzlich eingereicht hatte. Allerdings betonte Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier, dass sich die Vorwürfe gegen die Mediziner auf die 90er Jahre beziehen und somit inzwischen verjährt sein könnten.

Im vom "Spiegel" veröffentlichten Vorabdruck seiner Autobiografie behauptet der Belgier Jef d‘Hont, ehemaliger Masseur beim inzwischen umbenannten Radsportteam Telekom (heute T-Mobile), dass die an der Uni Freiburg tätigen Ärzte Dr. Lothar Heinrich und Dr. Andreas Schmid als medizinische Betreuer des Radsportteams Telekom einigen ihrer Athleten Erythropoetin (EPO) verabreicht hätten. Schmid gehört im Unterschied zu Heinrich nicht mehr der medizinischen Abteilung des Teams an, ist aber noch immer für die Uniklinik Freiburg tätig.

Vor der Entscheidung der Staatsanwaltschaft hatte schon das Freiburger Universitätsklinikum erklärt, dass es die Vorwürfe gegen ihre Ärzte durch eine externe Gutachterkommission prüfen lassen werde. In einer Mitteilung stellte sich die Universität jedoch auch hinter ihre Angestellten: "Der Klinikumsvorstand, insbesondere die Abteilung Sportmedizin, weist die massiven Anschuldigungen, die bisher so nie erhoben worden sind, entschieden zurück."

Auch Lothar Heinrich hat die Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen. Schon am 13. April nannte Heinrich d‘Honts Behauptung, die Beschaffung der Dopingsubstanzen sei über ihn und seinen Kollegen aus Freiburg gelaufen, "unerklärlich".

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