Doping - neuer Verdacht gegen Ex-Teamärzte

FREIBURG (ub). Die Kommission zur Aufklärung von Dopingvorwürfen gegen Sportmediziner der Uni Freiburg hat einen ersten Zwischenbericht vorgelegt und einen Verdacht gegen zwei weitere ehemalige T-Mobile-Teamärzte ausgesprochen.

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Seit Mai 2007 arbeiten die externen Experten daran, Licht in das Dunkel der Dopingpraktiken von Leistungssportlern und medizinischen Betreuern zu bringen. Unter Druck von Klinikumsvorstand und Rektorat hatten damals die Ex-T-Mobile-Ärzte Dr. Andreas Schmid und Dr. Lothar Heinrich zugegeben, das Doping von Profi-Radfahrern unterstützt zu haben. Gegen sie wurde inzwischen Klage beim Arbeitsgericht Freiburg auf Erstattung von unrechtmäßigen Einnahmen erhoben.

Der Kommission - darunter sind unter anderem auch die beiden Professoren Dr. Wilhelm Schänzer (Biochemiker an der Deutschen Sporthochschule Köln) und Dr. Ulrich Schwabe (Pharmakologe der Universität Heidelberg) - liegen derzeit auch im Fall des suspendierten Betreuers der U23-Straßenradfahrer, Dr. Georg Huber, "weitergehende Erkenntnisse" vor. So konnten die Fahnder nachweisen, dass es "gängige Praxis" der Rennställe war, die ärztlichen Teambetreuer zusätzlich und ohne Kenntnis des Klinikums zu entlohnen. Davon sollen auch die ehemaligen T-Mobile-Teamärzte Dr. Andreas Blum und Dr. Stefan Vogt profitiert haben. Rechtliche Schritte gegen sie sind in Vorbereitung.

Aufgrund nachweislicher Datenmanipulationen mit "fiktiven Patienten" hält die Kommission es zudem für wahrscheinlich, dass auch schon im Zeitraum von 2001 bis 2005 in der Freiburger Sportmedizin gedopt wurde, und dass Jan Ulrich nicht der einzige Fall von Eigenblutdoping war.

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