Transplantationen

Es fehlt an Spenderorganen für Patienten - jetzt rücken Schweine in den Fokus der Forschung.

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Die Übertragung von Organen und Geweben aus Schweinen in den Menschen könnte eine Alternative zur gängigen Organtransplantation sein.

Die Übertragung von Organen und Geweben aus Schweinen in den Menschen könnte eine Alternative zur gängigen Organtransplantation sein.

© Roland Weihrauch / dpa

HANNOVER. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und zwei weitere Standorte des Sonderforschungsbereiches/Transregio 127 in München und Dresden erhalten in den nächsten vier Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) rund 15 Millionen Euro.

Die MHH will ihren Anteil von 2,3 Millionen Euro für Arbeiten zum Einsatz von Organen und Zellen von Schweinen für den Menschen verwenden.

Vielversprechende Alternative

In Deutschland sterben durchschnittlich täglich drei Patienten auf der Warteliste für ein Organ. Die Übertragung von Organen und Geweben aus Schweinen in den Menschen könne eine vielversprechende Alternative darstellen zur gängigen Organtransplantation oder etwa zu künstlichen Organen sein, hieß es.

Daran arbeitet der seit 2012 bestehende weltweit einzigartige Forschungsverbund "Biologie der xenogenen Zell- und Organtransplantation - vom Labor in die Klinik".

"In der neuen Antragsperiode sollen erste Transplantationen von insulinproduzierenden Zellen und Herzklappen in den Menschen erfolgen. Langfristig geht es uns auch um die Transplantation solider Organe wie das Herz", erläutert Dr. Elmar Jäckel von der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie.

Ethische und rechtliche Herausforderungen

Um eine Übertragung von Infektionserregern des Schweins auf den Menschen auszuschließen, betreuen Arbeitsgruppen des Robert Koch-Instituts und des Paul Ehrlich-Instituts die Arbeiten.

Darüber hinaus sind Ethiker und Medizinjuristen in das Projekt eingebunden, da die Verwendung des tierischen Gewebes und der tierischen Organe mit neuen ethischen und rechtlichen Herausforderungen verbunden ist.

Sprecherhochschule des gesamten Forschungsverbundes ist die Ludwig-Maximilians-Universität München. Weitere beteiligte Hochschulen sind die TU Dresden und die Technische Universität München. Zudem gehört das Helmholtz Zentrum München zum Verbund. (cben)

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