Eltern schätzen Risiken falsch ein

MÜNCHEN (dpa/eb). Eltern schätzen die Gesundheitsrisiken ihrer Kinder oft falsch ein. Am meisten unterschätzten Mütter und Väter in einer Befragung in Bayern die Faktoren Bewegungsmangel, Lärmbelastung, Allergieauslöser und Autoabgase, wie eine am Freitag veröffentlichte Studie der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität ergeben hat.

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Professor Peter Höppe vom Institut für Arbeits- und Umweltmedizin und Professor Rüdiger von Kries vom Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmediziner haben im Auftrag des bayerischen Gesundheitsministeriums mehr als 8500 Eltern befragt, wie sie das Risiko für an die 40 unterschiedliche Umwelteinflüsse bewerten. Die Risikowahrnehmung der Eltern haben sie in einem Ranking mit objektiver Risikoeinschätzung von Wissenschaftlern verglichen.

Mit Verkehrsunfällen und Fahrradunfällen ohne Helm wurden nur zwei der Gefahren von Experten und Eltern gleichermaßen hoch bewertet. Am meisten überschätzten Eltern die Gefahr von Hepatitisinfektionen, Strahlung durch Atomkraftwerke und die Folgen von Kinderkrankheiten.

Das von den Experten als fünftgrößtes Risiko genannte Passivrauchen wurde dagegen von den Eltern weniger risikoreich eingeschätzt. "Die Studie zeigt auch, daß Eltern in ihrem häuslichen Einflußbereich Gefahren für ihre Kinder effektiv reduzieren können, zum Beispiel, wenn sie mit dem Rauchen aufhören", unterstrich Bayerns Gesundheitsminister Werner Schnappauf (CSU).

Außer Verkehrs- und anderen Unfällen, etwa bei Sport und Spiel, werteten die Experten Passivrauchen, Bewegungsmangel, Dieselruß, Allergene, eine unausgewogene Ernährung sowie psychischen Streß als die wichtigsten Risikofaktoren.

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