Smog durch Autoabgase hemmt Lungen-Entwicklung bei Kindern

LOS ANGELES (mut). Bei Kindern, die in verschmutzter Luft aufwachsen, wird die Entwicklung der Lunge beeinträchtigt. So nimmt bei solchen Kindern die Lungenleistung innerhalb von acht Jahren deutlich weniger zu als bei Kindern in gering belasteten Gebieten.

Veröffentlicht:

Zu diesem Schluß kommen Forscher von der Universität von Los Angeles. Sie hatten über 1750 Schulkinder im Alter von zehn Jahren acht Jahre lang beobachtet. Die Kinder stammten aus zwölf verschiedenen Gemeinden in Kalifornien mit unterschiedlich starker Luftverschmutzung.

Die Forscher hatten die Lungenfunktion der Kinder und Jugendlichen jährlich bestimmt. Schließlich verglichen sie die Entwicklung der Lungenfunktion über acht Jahre mit den Konzentrationen verschiedender Luftschadstoffe, wie sie in den jeweiligen Regionen von Meßstationen erfaßt wurden. Berücksichtigt wurden unter anderem Stickstoffdioxid (NO2), Staubpartikel unter 2,5 µm Durchmesser, Rußpartikel, Säuren und Ozon.

Das Ergebnis: Im Schnitt nahm das FEV1 (Forciertes Exspiratorisches Volumen nach einer Sekunde) in acht Jahren um 1340 ml bei den Mädchen und um 2380 ml bei den Jungen zu. Die Zunahme des FEV1 hing jedoch deutlich von der Konzentration bestimmter Luftschadstoffe ab. In Gebieten mit hoher NO2-Belastung (über 40 ppb - parts per billion) betrug die FEV1-Zunahme im Schnitt etwa 100 ml weniger als in Gebieten mit niedriger NO2-Belastung (unter 1 ppb).

Der Unterschied war signifikant. Eine ähnlich stark reduzierte FEV1-Zunahme wurde für eine hohe Luftkonzentration von Säuren (über 10 ppb), von 2,5 -µm-Partikeln (über 25 µg/m3) und von Rußpartikeln (über 1 µg/m3) bestimmt. Als Hauptquelle für diese Schadstoffe nennen die Autoren Autoabgase (NEJM 351, 2004, 1057). Keinen Zusammenhang gab es zwischen FEV1-Zunahme und der Ozonkonzentration.

Nach diesen Daten wird die Entwicklung der Lungenfunktion bei Kindern in mit Autoabgasen stark belasteten Gebieten ähnlich eingeschränkt wie bei Kindern, deren Mütter rauchen, so die Forscher.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System