Bei Fluglärm lernen Kinder langsamer lesen

LONDON (ug). Fluglärm beeinträchtig die kognitive Entwicklung von Schulkindern. Mit jeden fünf Dezibel, um die der Lärmpegel ansteigt, verzögert sich der Zeitpunkt, an dem die Kinder lesen können, um bis zu zwei Monate, haben britische Forscher in der ersten großen Studie zu diesem Problem herausgefunden.

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Über 2800 neun- bis zehnjährige Kinder haben der Psychiater Professor Stephen Stansfeld von der Universität London und seine Kollegen untersucht ("Lancet" 365, 2005, 1952).

Die Kinder besuchten 89 Grundschulen in der Nähe der Flughäfen Heathrow in Großbritannien, Schiphol in den Niederlanden und Barajas in Spanien. Die Forscher maßen die Lärmpegel durch Straßen- und Flugverkehr, testeten die kognitiven Fähigkeiten der Kinder und untersuchten ihre Gesundheit anhand von Fragebögen.

Fluglärm hatte einen negativen Einfluß auf die Lesefähigkeit der Kinder. Das galt auch noch, nachdem sozioökonomische Unterschiede herausgerechnet waren. Je mehr die Schule dem Lärm von Flugzeugen ausgesetzt war, umso langsamer lernten die Kinder lesen.

Der Effekt sei zwar nur klein, aber signifikant, kommentiert Stansfeld. Straßenlärm dagegen hatte diesen Effekt nicht. Steigender Lärm von Flugzeugen und Autos setzte die Kinder außerdem stark unter Streß.

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