Giftmüllskandal in Elfenbeinküste - 30 000 Patienten

ABIDJAN (dpa/eb). Es ist der größte bekannt gewordene Giftmüllskandal Afrikas: In Elfenbeinküste sind 30 000 Menschen nach dem Einatmen giftiger Dämpfe erkrankt und leiden an Atembeschwerden und Nasenbluten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind mindestens sechs Menschen daran gestorben, unter ihnen vier Kinder.

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Ein von der holländischen Firma Trafigura Beheer BV gechartertes Schiff hatte vor gut drei Wochen mehr als 500 000 Liter Chemieabfälle im Hafen von Abidjan abgeladen. Französische Experten für Chemieabfälle haben etwa ein Dutzend der Müllhalden untersucht. Ihnen zufolge enthält der Chemieabfall Schwefelwasserstoff, das Grundwasser sei nicht verunreinigt. Geringe bis mittlere Schwefelwasserstoff-Konzentrationen können etwa zu Schwindel, Kopfschmerzen, Konjunktivitis, Diarrhoe oder Bronchopneumonien führen. Bei sehr hohen Konzentrationen kommt es zum Atemstillstand durch zentrale Atemlähmung.

Die Verantwortlichen des jüngsten Skandals stehen noch nicht fest. Mittlerweile wurden in Elfenbeinküste mindestens acht Verdächtige festgenommen, auch der Chef des örtlichen Entsorgungsunternehmens. Trafigura betont weiterhin seine Unschuld. Es habe die ivorischen Behörden über die Chemieabfälle informiert und um sachgerechte Entsorgung gebeten. Nach Ansicht von Umweltschützern hat Trafigura jedoch gegen europäisches Recht verstoßen, das die Ausfuhr gefährlichen Mülls in Entwicklungsländer verbietet.

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