Große US-Studie

Bereits wenig Feinstaub verkürzt Lebenszeit

Eine neue US-Studie zeigt, dass bereits eine geringe Langzeit-Belastung mit Feinstaub das Risiko eines früheren Todes erhöht.

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BOSTON. Dass eine hohe Feinstaub-Belastung die Gesundheit schädigt und das Leben verkürzt, ist hinlänglich bekannt. Nun aber belegt eine Studie mit den Daten von rund 60 Millionen US-Amerikanern, dass eine langfristige Belastung mit Feinstaub-Partikeln und Ozon das Risiko eines vorzeitigen Todes selbst dann erhöht, wenn die Belastung unter den in den USA gültigen Grenzwerten liegt.

Wissenschaftler der Harvard T.H. Chan School of Public Health hatten für ihre Studie die Daten von 97 Prozent aller über-64-jährigen US-Amerikaner ausgewertet. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe des "New England Journal of Medicine".

Den Studienmachern zufolge ließen sich jährlich in den USA über 12.000 Menschenleben retten, würde das Niveau der Feinstaub-Belastung lediglich um ein Mikrogramm pro Kubikmeter gesenkt. Und würde zudem der Ozonlevel nur um ein 1 ppb (parts per billion) reduziert, könnten jedes Jahr 1.900 Sterbefälle vermieden werden.

Die Auswertung der umfangreichen Daten zeigte außerdem, dass Männer, Farbige und Menschen mit geringerem Einkommen unter der Belastung von Feinstaub im Vergleich zum nationalen Durchschnitt ein besonders hohes Risiko haben, verfrüht zu sterben.

"Obwohl wir denken, dass die Luftqualität in den USA gut genug ist, um die Bevölkerung zu schützen, belegt die Studie, dass wir tatsächlich aber die Luftverschmutzung weiter reduzieren müssen", so das Fazit von Studienautor Joel Schwarz. Francesca Dominici, Professorin für Biostatistik an der Harvard Chan School, betonte die "statistische Kraft" der Studie dank der massiven Größe der Studienpopulation. (sts)

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