Studie

Salz verstärkt nächtlichen Harndrang

Japanische Wissenschaftler haben in einer Studie einen Zusammenhang zwischen Nykturie und Salzkonsum festgestellt. Dies berichtet die BBC.

Veröffentlicht:
Weniger Salz auf dem Essen kann die Schlafqualität älterer Männer verbessern, weil sie so nämlich den nächtlichen Harndrang drosseln.

Weniger Salz auf dem Essen kann die Schlafqualität älterer Männer verbessern, weil sie so nämlich den nächtlichen Harndrang drosseln.

© Nick Ansell / empics / picture-alliance

LONDON. Der Drang zum nächtlichen Wasserlassen gilt gemeinhin als Problem älterer Männer über 60, hervorgerufen durch Blasenschwäche, Prostataprobleme und abendliche Flüssigkeitszufuhr, aber auch als Symptom schwerer Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Herzinsuffizienz.

Offenbar haben japanische Urologen der Universität von Nagasaki laut einem Bericht der BBC eine weitere Ursache für die schlafraubenden WC-Gänge ausgemacht: zu starken Salzkonsum. Ergeben habe dies eine Studie mit 300 Probanden, die unlängst auf dem Kongress der Europäischen Urologiegesellschaft in London vorgestellt wurde.

Im Verlauf der Studie beobachteten die Forscher dem Bericht zufolge, dass jene Probanden, die ihren hohen Salzkonsum wie empfohlen drosselten, weniger häufiger aufs WC mussten als zuvor. Die Zahl der Toilettengänge reduzierte sich demnach im Schnitt von zwei auf einen. Umgekehrt erhöhten 98 Probanden ihren Salzkonsum. Sie trieb es nächtens öfter zur Toilette als zuvor.

Die ersten Ergebnisse legen nahe, "dass wohl bereits eine einfache Umstellung bei der Ernährung die Lebensqualität vieler Menschen spürbar erhöhen könnte", zitiert die BBC den Studienautor Matsuo Tomohiro. Er erklärte dies damit, dass die nächtlichen WC-Gänge den Schlaf störten, was tagsüber zu Stress, Müdigkeit und Gereizheit führe.

Tomohiro merkte jedoch an, dass weitere Studien mit mehr Teilnehmern notwendig seien, um den Zusammenhang zwischen Salzkonsum und Harndrang zu bestätigen.

Der britische Urologe Professor Markus Drake von der Universität von Bristol lobte die Studie als nützlich. Sie zeige, dass beim Thema Nykturie mehr Einflüsse berücksichtigt werden müssten als bisher. (sts)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Im mpMRT-Befund

Stabiles PI-RADS 3 benötigt wohl zunächst keine Folgebiopsie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Aktuelle Forschung

Das sind die Themen beim Deutschen Parkinsonkongress

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert