Adipositas

Fett, das auf die Nase schlägt

Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Speck auf den Rippen und entzündlichen Prozessen der Nase und Nasennebenhöhlen? Eine US-Studie spürte dieser Frage nach.

Veröffentlicht:
Ungünstig für die Nase.

Ungünstig für die Nase.

© Photos.com plus

BOSTON. In einer US-Studie fielen unter den adipösen Probanden überdurchschnittlich viele Patienten mit allergischer Rhinitis und chronischer Rhinosinusitis auf.

Aktuelle Erkenntnisse lassen vermuten, dass sowohl die chronische Rhinosinusitis (CRS) und die allergische Rhinitis (AR) als auch die Adipositas mit entzündlichen Prozessen einhergehen.

In einer Studie der Harvard Medical School wurde nun untersucht, ob zwischen krankhaftem Übergewicht und sinunasalen Entzündungen möglicherweise ein Zusammenhang besteht.

Mittels Querschnittsanalyse einer amerikanischen Panelbefragung aus den Jahren 2008 und 2010 wurden Erwachsene mit chronischer CRS und/oder AR erfasst, gleichzeitig wurde das Körpergewicht der Personen ermittelt (Laryngoscope 2013; online 9. Februar).

Das Ergebnis: 7,7 Prozent der erwachsenen Amerikaner litten an einer allergischen Rhinitis, 5,7 Prozent an einer chronischen Rhinosinusitis. Fast ein Drittel (29 Prozent) galt als adipös (BMI = 30 kg/m²). Mit zunehmendem Körpergewicht wurde der Zusammenhang zwischen AR bzw. CRS und Adipositas immer deutlicher.

In der multivariaten Analyse lag bei den adipösen Probanden der Anteil der Personen mit allergischer Rhinitis um 22 Prozent und mit chronischer Rhinosinusitis um 31 Prozent höher als in der gesamten Studienpopulation.

Die aktuellen Daten lassen eine Assoziation zwischen Adipositas und allergischer Rhinitis beziehungsweise chronischer Rhinosinusitis erkennen. Dabei ist der zugrunde liegende Mechanismus noch unklar.

Möglicherweise, so die Autoren, spielen bestimmte Mediatoren aus dem Fettgewebe eine Rolle, die die sinunasale Entzündung begünstigen.

Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob mit den Pfunden auch der Schweregrad der Erkrankungen zunimmt beziehungsweise ob eine Adipositas die Prognose sinunasaler Erkrankungen langfristig verschlechtert. (St)

Mehr zum Thema

Unabhängig vom BMI

Frauen mit Bauchspeck häufiger infertil

Schon ab fünf Prozent KG-Reduktion

Leberfett weg bei moderater Gewichtsabnahme

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen