Metabolisches Syndrom

Mikrobiota im Fokus der Forschung

Diabetiker haben im Darm eine für sie "typische" Mikrobiota: Ansatz für neue Therapien?

Veröffentlicht:

WIESBADEN. Adipositas und metabolisches Syndrom sind bekannterweise von einer niedriggradigen systemischen Entzündung begleitet. Diese könnte nach bisherigen Hinweisen aus Studien ihren Ausgang im Gastrointestinaltrakt nehmen.

Bei Adipösen, bei Adipösen mit Insulinresistenz und Fettleber, aber auch bei Patienten mit Typ 2-Diabetes sei die Mikrobiota im Vergleich zu derjenigen bei Stoffwechselgesunden auf jeweils typische Weise verändert, hat Univ.-Professor Dr. Herbert Tilg von der Universitätsklinik in Innsbruck beim Internistenkongress in Wiesbaden berichtet.

Charakteristisch für Typ 2-Diabetiker sei dabei nach zwei publizierten Studien - eine aus China, eine aus Skandinavien - eine verringerte Zahl Butyrat-produzierender Darmbakterien. Gleichzeitig sprächen Studienergebnisse für einen vermehrten oxidativen Stress in dieser veränderten Mikrobiota, so Tilg. Auch diese Befunde legten erneut nahe, dass Veränderungen in der Mikrobiota zur systemischen Entzündung beitragen könnten.

Mikrobiota von Tieren mit Gestationsdiabetes löse nach Transplantation bei keimfreien Mäusen Stoffwechselstörungen wie Insulinresistenz aus. Und: Im Tiermodell führe Metformin zur Vermehrung von Akkermansia muciniphila. Durch gezielte Verabreichung dieses Keimes lasse sich - ebenfalls tierexperimentell - etwa die Glukosetoleranz verbessern. (mal)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System