Prothesen

Mit den Kilos steigt der Bedarf

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LONDON. Adipöse brauchen doppelt so oft künstliche Kniegelenke wie Normalgewichtige. Sie haben aber auch ein doppelt so hohes Risiko für Komplikationen, wird vom Orthopäden- und Taumatologenkongress (EFOPRT) in London berichtet.

Der Einsatz patientenspezifischer Schablonen bei Knie-Op's könnte für stark Übergewichtige künftig die Methode der Wahl sein. "Im Vergleich zur nordirischen Gesamtbevölkerung haben adipöse Männer ein doppelt so hohes Risiko, einmal ein künstliches Kniegelenk zu benötigen, bei adipösen Frauen ist das Risiko sogar 2,4-mal so hoch", wird Dr. Christopher O'Neill, Musgrave Park Hospital, Belfast, in der Mitteilung zitiert.

Adipöse ab einem BMI von 35kg/m2 brauchten im Vergleich zu den Patienten, die unter diesem Wert lagen, doppelt so oft Revisionen und litten zweimal so oft an tiefen Infektionen, so das Ergebnis einer Schweizer Studie.

Orthopädische Chirurgen sollten künftig maßgeschneiderte patientenspezifische Schablonen als Führung verwenden, wenn sie Adipösen eine Knieprothese anpassen, lautet die Empfehlung des australischen Chirurgen Professor Warwick Bruce und des britischen Chirurgen Dr. Rahij Anwar.

"Patientenspezifische Schablonen steigern die Genauigkeit, reduzieren Blutverlust und Operationszeit und helfen zudem, die Größe von Schnitten und Implantaten bei Patienten mit großem BMI richtig zu bemessen", wird Anwar zitiert. Auch könne damit die mechanische Achse verlässlich wiederhergestellt werden. (eb)

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