Kommentar zu Krebs und Übergewicht

Nicht furchterregend

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

Bei Männern sind es 3,9 Prozent und bei Frauen 8,9 Prozent: So hoch sind die von der WHO ermittelten Anteile der durch Übergewicht verursachten Krebserkrankungen in Deutschland, weißen Hautkrebs ausgenommen.

Nimmt man nur die Krebsarten, die gesichert mit Adipositas in Verbindung stehen - für Männer etwa das Speiseröhren-, Pankreas-, Nieren-, Kolon- und Rektumkarzinom, für Frauen darüber hinaus Brust-, Endometrium-, Ovarial- und Gallenblasenkrebs - liegen die Quoten bei 18 Prozent für Männer und 16 Prozent für Frauen.

Diese Raten sind gewiss nicht gering. Furchterregend sind sie aber auch nicht. Denn sie zeigen, dass die weitaus meisten Malignome nicht von Übergewicht verursacht werden.

Auf das Rauchen beispielsweise gehen jährlich mehr als doppelt so viele bösartige Tumoren zurück wie nun dem Übergewicht zugeschrieben wird.

Das soll freilich nicht heißen, das Wuchern der Pfunde sei zu vernachlässigen. Der Mensch stirbt schließlich nicht am Krebs allein.

Schon der Blick auf die Mortalitätsziffern der Herz-Kreislauf-Krankheiten zeigt, dass der Kampf gegen die epidemische Zunahme von Übergewicht alle Anstrengungen wert ist. Sollte dadurch auch die Krebsinzidenz sinken - umso besser.

Lesen Sie dazu auch: Eine halbe Million Krebsfälle jährlich durch Übergewicht

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“