Mausmodell

Hormon aus der Leber dämpft Lust auf süße Kost

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IOWA CITY. Das Verlangen nach süßen Speisen wird maßgeblich von einem bestimmten Hormon aus der Leber gesteuert, heißt es auf laborwelt.de. Darauf deuten gleich zwei Studien, die im Mausmodell den Zusammenhang zwischen dem Leberhormon Fibroblasten-Wachstumsfaktor 21 (FGF21) und der Aufnahme von Zucker herstellen.

FGF21 wird freigesetzt, wenn Kohlenhydrate aufgenommen werden. Mäuse mit hohem Pegel verschmähten die sonst heißgeliebte, zuckrige Kost, während Mäuse ohne FGF21 besonders viel davon fraßen.

Die Forscher der Universität von Iowa (Cell Metabolism, online 24. Dezember) veränderten die Mäuse genetisch, sodass deren Leber entweder gar kein FGF21 oder ein 500-faches der normalen Menge ausschüttete. Die Mäuse, die kein FGF21 herstellten, fraßen deutlich mehr vom süßen Futter.

Die Mäuse, die zu viel von dem Hormon hatten, fraßen sieben Mal weniger Zucker.

Eine in der gleichen Ausgabe erschienene texanische Studie (Cell Metabolism, online 24. Dezember) bestätigt diese Ergebnisse. Die Forscher um den Molekularbiologen Steven Kliewer und den Pharmakologen David Mangelsdorf untersuchten jedoch außerdem den Zusammenhang zu Alkoholkonsum.

Hier ergab sich ein ähnliches Bild: Mäuse mit hohem FGF21-Spiegel mieden den Alkohol genau wie den Zucker. Kliewer und Mangelsdorf zeigten darüber hinaus, dass das Hormon über Belohnungsprozesse im Gehirn wirken. Sie nutzten dabei, dass FGF21 nur zusammen mit dem Co-Rezeptor ß-Klotho wirkt.

Erhöhten sie den FGF21-Pegel in Mäusen, die ß-Klotho im zentralen Nervensystem nicht herstellen konnten, blieb der Appetit auf Zucker normal hoch. (eb)

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