Asthma und allergische Rhinitis sind eng verwandt

AACHEN (ku). Bei allergischer Rhinitis wie beim allergischen Asthma sind Leukotriene zentrale Mediatoren der Entzündung und der Symptome. Deshalb können Patienten, die unter beiden allergischen Erkrankungen leiden, in besonderem Maße von der Therapie mit einem Leukotrienantagonisten profitieren.

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Zwischen allergischem Asthma und allergischer Rhinitis besteht eine enge Beziehung, sagte Professor Claus Bachert von der Universität in Gent. Die allergische Rhinitis gilt als Risikofaktor für ein späteres Asthma: 30 bis 35 Prozent der fünf- bis siebenjährigen Kinder mit saisonaler allergischer Rhinitis entwickeln innerhalb von zwei Jahren auch Asthmasymptome, und fast alle Patienten mit allergischem Asthma haben auch Rhinitissymptome. Das hat Bachert beim Allergiekongreß in Aachen berichtet.

Bei allergischer Rhinitis wie bei allergischem Asthma liege eine eosinophile Entzündung der Atemwege vor. Und an beiden Organsystemen seien die Cysteinylleukotriene wichtige Mediatoren der Entzündung, die an vielen Stellen dieselben Reaktionen vermitteln, zum Beispiel Ödembildung, gesteigerte Sekretion und Infiltration mit Eosinophilen. Das erklärte Bachert bei einem Symposium des Unternehmens MSD. Leukotrienantagonisten könnten daher in den oberen sowie auch in den unteren Atemwegen die Symptome verringern.

Bachert stellte eine Studie vor, in der die Wirksamkeit des Leukotrienantagonisten Montelukast (Singulair®) bestätigt wurde. Etwa die Symptome verstopfte Nase, Rhinorrhoe und nächtliches Erwachen wurden signifikant gemindert. In einer weiteren Studie hat Montelukast die Bluteosinophilie als Marker für die systemische Entzündung signifikant reduziert. Ein modernes Antihistaminikum hatte dagegen keinen Effekt auf diesen Parameter.

In der COMPACT (Clinical Observation of Montelukast as a Partner Agent for Complementary Therapy)-Studie hat sich die Kombination des Leukotrienantagonisten mit einer inhalativen Therapie mit 800 µg Budesonid täglich bei Asthma als ebenso wirksam erwiesen wie die Therapie mit doppelt so hoch dosiertem Budesonid.

In einer Subgruppe von Patienten mit gleichzeitig allergischer Rhinitis war der Effekt auf den Peak flow (Maximale Atemstromstärke bei forcierter Ausatmung in Liter pro Sekunde) mit der Kombination sogar größer als bei der hochdosierten Steroidtherapie. Dieser Vorteil von Montelukast bei allergischen Erkrankungen der oberen und der unteren Atemwege wurde auch in einer noch nicht veröffentlichten Studie gefunden, in der Patienten in einer Kammer kontrolliert Allergenen ausgesetzt wurden.

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