Kommentar
Allergieprävention kommt in Fahrt
Die Prävalenz allergischer Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma und Neurodermitis hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen. Lag etwa der Anteil der 6- bis 7-jährigen Kinder mit Asthma-Symptomen 1994/95 in der Region Münster noch bei 10 Prozent, waren es 2002/2003 bereits 14 Prozent. Jetzt suchen Forscher fieberhaft nach effektiven Präventionsmaßnahmen.
Auch wenn sie das Ei des Columbus noch nicht gefunden haben, so gibt es mittlerweile doch einige, einfach umzusetzende Maßnahmen, für die ein Schutzeffekt gut belegt ist. Dazu gehört nach der aktualisierten S3-Leitlinie zur Allergieprävention vor allem das Stillen über vier Monate sowie der Schutz vor Tabakrauch - bereits im Mutterleib. Bei Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchen, ist das Asthmarisiko um 60 Prozent höher als bei Kindern von Frauen, die nie geraucht haben.
Auch Impfungen senken das Allergierisiko. Allergologen empfehlen daher die Impfung aller Kinder nach den Empfehlungen der STIKO. Die Experten haben jetzt noch zwei weitere Maßnahmen in die Präventionsliste aufgenommen: Das Vermeiden von Übergewicht, besonders bei Kindern, sowie den Fischverzehr bei Schwangeren und Kindern im 1. Lebensjahr.
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