Reflux-Therapie dämpft Asthma auch bei Kindern

NEW ORLEANS (mal). Bei Asthma bronchiale sollte immer auch auf Reflux-Symptome geachtet werden. Auch auf eher untypische Symptome wie Thoraxschmerzen, Globusgefühl oder Räusperzwang. Eine probatorische Reflux-Therapie kann dann die Asthma-Symptome und den Arzneimittel-Verbrauch positiv beeinflussen. Auch für Kinder trifft das zu, haben US-Forscher beobachtet.

Veröffentlicht:

Bei Erwachsenen ist bekannt, daß Asthma und Reflux oft assoziiert sind, und eine probatorische Therapie mit Protonenpumpenhemmern auch das Asthma mindern kann.

Eine solche probatorische Therapie scheint nach derzeitigem Wissensstand vor allem dann indiziert, wenn die konventionelle Asthma-Therapie nur unzureichend wirkt. Forscher um Professor Vikram Khoshoo aus New Orleans haben den positiven Effekt einer Reflux-Therapie auch bei Kindern mit Asthma bestätigt.

Die Wissenschaftler haben bei 46 fünf- bis zehnjährigen Kindern mit Asthma eine ösophageale pH-Metrie gemacht. 59 Prozent hatten pathologische Befunde. Fand dann eine Therapie mit einem Protonenpumpenhemmer plus einem Prokinetikum statt, kam es zu einer signifikanten Minderung des Bedarfs an kurz- und langwirksamen Bronchodilatatoren sowie an inhalierten Kortikoiden (Chest 123, 2003, 1008).

Alle so behandelten Kinder brauchten so weniger als die Hälfte der vor der Anti-Reflux-Therapie benötigten Arznei. Bei zwei Kindern, die trotz fehlender Reflux-Symptome so behandelt wurden, hatte die Therapie ähnlich positive Effekte.

Die US-Forscher weisen darauf hin, daß weitere Studien nötig sind, um zu erfahren, welche Kinder mit Asthma am ehesten von einer Anti-Reflux-Therapie profitieren, und ob für den Therapieerfolg auch auf die Kombination mit einem Prokinetikum verzichtet werden kann, also - wie bei Erwachsenen - ein Protonenpumpenhemmer allein reicht.

Mehr zum Thema

Neue Möglichkeiten

So hilfreich können Smart Inhaler bei Asthma oder COPD sein

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Neuer Hoffnungsträger

Homotaurin-Prodrug bremst Alzheimer

Lesetipps
Experten fordern von Bund und Ländern verbindliche Vorgaben für die Kooperation von Rettungsleitstellen (Bild) und ärztlichem Bereitschaftsdienst.

© Heiko Rebsch / dpa / picture alliance

Reform des Rettungsdienstes

Bereitschaftsdienst und Rettungsleitstellen sollen eng aneinanderrücken

Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung steht in vielen Ländern vor großen Herausforderungen. Ein Arzt aus Israel fordert deshalb mehr Zusammenarbeit.

© Vladislav / stock.adobe.com

Weiterentwicklung der Versorgung

Experte: Bei der Transformation international die Kräfte bündeln!

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen