Roflumilast verbessert Lungenfunktion bei COPD-Kranken

FRANKFURT AM MAIN (ner). Der neue Entzündungshemmer Roflumilast senkt bei COPD-Patienten die Exazerbationsrate und verbessert die Lungenfunktion. Das Medikament befindet sich derzeit im Zulassungsverfahren der EU-Zulassungsbehörde EMEA.

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Roflumilast (Daxas®) ist ein Hemmer der Phosphodiesterase (PDE) 4, einem Enzym, welches den antientzündlichen Botenstoff cAMP (zyklisches Adenosinmonophosphat) inaktiviert. Der PDE4-Hemmer bewirke die Anreicherung von cAMP, wodurch die Synthese von Entzündungsmediatoren und chemotaktischen Substanzen gebremst werde, erklärte Professor Klaus F. Rabe aus Leiden in den Niederlanden beim Pneumologen-Kongreß in Frankfurt.

Rabe stellte bei einer Veranstaltung von Altana neue Daten einer Studie mit knapp 1800 Patienten mit COPD vor, die sechs Monate lang entweder mit zwei verschiedenen Dosen Roflumilast (250 oder 500 µg pro Tag) oder mit Placebo behandelt worden waren. Mit dem PDE4-Hemmer kam es dosisabhängig zu einer signifikanten Verbesserung der Einsekundenkapazität (FEV1) um bis zu 100 ml, unter Placebo wurde dieser Wert kontinuierlich schlechter.

Mit dem oralen Therapeutikum verringerte sich außerdem die Zahl der COPD-Exazerbationen signifikant: Unter Placebo gab es durchschnittlich 1,13 Exazerbationen, mit der höheren Verumdosis 0,75.

Die Verträglichkeit der Substanz sei gut, wie eine Placebo-kontrollierte Studie mit mehr als 500 Teilnehmern bestätige, so Rabe. Die häufigste unerwünschte Wirkung sei Kopfschmerz gewesen mit einer dosisabhängigen Häufigkeit von zwei bis vier Prozent unter dem Verum und zwei Prozent mit Placebo, gefolgt von gastrointestinalen Symptomen und Schwindel. Die beobachteten unerwünschten Wirkungen seien mild bis mäßig ausgeprägt und meist von vorübergehender Natur gewesen. "Die Therapie mit PDE4-Hemmern bei COPD ist ein absolut logisches Konzept", sagte Rabe. Sie hätten nicht nur bronchodilatierende, sondern auch antientzündliche Effekte.

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