Tiotropium eignet sich besonders gut zur Langzeittherapie bei COPD

MÜNCHEN (sto). Für die Dauerbehandlung bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) hat das langwirksame Anticholinergikum Tiotropium nach Angaben des Pneumologen Dr. Thomas Voshaar Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Substanzen. Es eigne sich daher zur Primärtherapie.

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Den internationalen Therapieempfehlungen der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) zufolge sollten lang wirksame Bronchospasmolytika, also langwirksame Anticholinergika oder Beta-2-Mimetika, ab einem mittelschweren Krankheitsgrad angewendet werden, erinnerte Voshaar. Tiotropium (Spiriva®) sei eigens für die COPD entwickelt worden und wirke über 24 Stunden. Ältere Wirkstoffe aus dieser Gruppe müßten mindestens viermal pro Tag inhaliert werden, so der Pneumologe bei einer Veranstaltung von Pfizer und Boehringer Ingelheim in München.

Tiotropium verringere die für COPD typische Lungenüberblähung, sagte Voshaar. Dieser Effekt sei auch noch nach einem Jahr nachweisbar. Und es gebe keinen Toleranzeffekt wie etwa bei Betamimetika.

Nachdrücklich sprach Voshaar sich für eine möglichst frühzeitige medikamentöse Behandlung von Patienten mit COPD aus. Hier gebe es jedoch noch erheblichen Nachholbedarf, da die Mehrzahl der Patienten erst in einem fortgeschrittenen Stadium mit schwerer Dyspnoe erkannt würden.

Als Basistherapie für die Dauerbehandlung sei primär das langwirksame Anticholinergikum Tiotropium zu empfehlen, das bei weiter fortschreitender Erkrankung mit einem langwirksamen Beta-2-Mimetikum kombiniert werden könne. Bei sehr schwerer Erkrankung oder bei häufigen Exazerbationen sollten zusätzlich inhalative Glukokortikoide verordnet werden.

Für Tiotropium sprächen gut meßbare eindrucksvolle Ergebnisse bei den Lungenfunktionsmessungen, berichtete der niedergelassene Pneumologe Dr. Hans-Peter Dirks aus Hannover. Die Lungenüberblähung gehe durch die Therapie deutlich zurück. Und die Parameter der Lungenfunktion zeigten eine Reversibilität der COPD an, die es bisher nur beim Asthma bronchiale gegeben habe.

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