Trainierte Asthmatiker haben weniger Anfälle
MÜNCHEN (wst). Regelmäßige sportliche Aktivitäten sind nicht nur für die allgemeine Gesundheit und Befindlichkeit von Asthma-Kranken bedeutsam, sondern besonders auch für den Erhalt und die Verbesserung der Atemfunktion. Dabei ist das Trainieren von Ausdauer und Koordination wichtiger als das von Kraft und Schnelligkeit. Hierbei sind das Aufwärmtraining sowie ein Training zum Abklingen der Belastungsphase für jeden Asthmatiker ein Muß.
Veröffentlicht:Sportlich trainierte Asthmatiker erreichen im normalen Alltag kaum die individuelle Belastungsschwelle, ab der ein Anstrengungsasthma ausgelöst wird. Sie hätten deshalb im Normalfall weitaus seltener Asthmaanfälle als untrainierte Leidensgenossen, hat die Sporttherapeutin Angelika Biberger vom CJD Asthmazentrum Berchtesgaden auf einer Veranstaltung des Unternehmens ratiopharm in München betont.
Für Asthmatiker ist Aufwärmen vor dem Sport wichtig
Damit es auch während sportlicher Anforderungen möglichst nicht zu Anstrengungsasthma komme, seien außer einer individuell notwendigen Dauer- und Bedarfsmedikation einige Verhaltensregeln wichtig. Bevor man sich sportlich fordert, sollte ein zehn bis 15 minütiges Aufwärmprogramm absolviert werden, empfiehlt Biberger. Dies gilt auch für den Sportunterricht in der Schule. Aufgewärmt wird nach neuesten Erkenntnissen übrigens im Intervall. Das heißt, Aufwärmübungen niedrigerer und höherer Belastung wechseln sich ab.
Nach dem Sport keinesfalls abrupt pausieren!
Für die eigentliche Belastungsphase ist üblicherweise eine submaximale Intensität anzustreben, wobei Asthmatiker prinzipiell auch zu sportlichen Höchstleistungen fähig sind. Das beweist die gar nicht so seltene Teilnahme asthma-kranker Sportler an Olympiaden.
Nach der Belastungsphase sollten weder Gesunde und noch viel weniger Asthmatiker abrupt pausieren. Vielmehr ist wichtig, die Anstrengung langsam ausklingen zu lassen damit der Körper allmählich zur Ruhe kommt. Dabei sollten Asthmatiker zum Ende der Abklingphase Atemhilfstechniken wie dosierte Lippenbremse, atemerleichternde Körperstellungen, Atem- und Entspannungsübungen absolvieren, um der gerade auch in dieser Phase verstärkten Neigung zu Atemnotanfällen entgegen zu wirken.