Hoffnung auf bessere Compliance bei Asthma

BERLIN (dru). Inhalative Kortikosteroide (ICS) sind in der Therapie von Patienten mit persistierendem Asthma Mittel der ersten Wahl, sagt Professor Heinrich Worth, Vorsitzender der Deutschen Atemwegsliga. Trotzdem erhielten lediglich 26 Prozent der betroffenen Patienten eine solche Medikation, beklagte Worth.

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Einer der Gründe, warum relativ wenige Patienten mit ICS behandelt würden, bestünde in dem immer noch vorhandenen Mißtrauen der Bevölkerung gegenüber der Kortisontherapie, sagte der Pneumologe aus Fürth bei einem Symposium von Altana in Berlin. Besonders gefürchtet seien bei den Patienten die möglichen unerwünschten Wirkungen auf die Nebennierenrinde, die Knochendichte und das Wachstum.

Mit dem ICS Ciclesonid (Alvesco®), das seit kurzem für die Asthmatherapie bei Patienten ab 18 Jahren zugelassen ist, könnten die Bedenken der Patienten künftig ausgeräumt werden, so Professor Helgo Magnussen aus Großhansdorf. Der Vorteil der neuen Substanz bestünde in der hohen Proteinbindung und in der schnellen Metabolisierung in der Leber.

Dadurch seien kaum systemische unerwünschte Wirkungen zu erwarten. Der Serum-Kortisonspiegel bleibe unbeeinflußt. Da die lipophilen Konjugate lange in der Lunge verweilen, komme es zu einer langsamen und gleichmäßigen Wirkstoff-Freisetzung. Dadurch sei eine einmal tägliche Inhalation von Ciclesonid ausreichend.

Der Inhaltsstoff des Kortikoids wird erst in der Lunge zum wirksamen Metaboliten Des-Isobutyryl- Ciclesonid konjugiert. Der Mund- und Rachenbereich werde durch den inaktiven Wirkstoff Ciclesonid weniger gereizt als bei anderen ICS, so Worth. Es komme signifikant weniger zu Pharyngitiden, Candida-Befall und Heiserkeit. Diese unerwünschten Wirkungen führten bisher bei bis zu 30 Prozent der Asthmapatienten dazu, daß die Behandlung abgebrochen werde.

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