Test mit Beta-Mimetikum hilft bei Asthma-Diagnose

MÜNCHEN (wst). Klagen Patienten über einen mehrere Wochen anhaltenden, trockenen Husten, kann dies ein erster Hinweis auf ein Asthma bronchiale sein. Es sollte dann gezielt nach weiteren Symptomen gefahndet und bei erhärtetem Verdacht eine gründliche Abklärung einschließlich Spirometrie erfolgen, sagte Professor Heinrich Worth aus Fürth.

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Die klassischen Asthma-Symptome sind anfallsartige Atemnot, Brustenge und pfeifende Atemgeräusche, erinnerte Worth auf einer Veranstaltung des Unternehmens Fujisawa in München.

Besonders bei noch leichteren Atemwegsobstruktionen oder längeren anfallsfreien Intervallen sei aber oftmals ein über Wochen anhaltender oder immer wiederkehrender Husten das einzige verdächtige Symptom, über das die Patienten sich beklagten.

Um die Diagnose Asthma zu sichern, sollte zunächst die reversible Atemwegsobstruktion spirometrisch nachgewiesen werden. Für ein Asthma spricht ein reduziertes forciertes Exspirationsvolumen (FEV1) und mehr noch eine relative Sekundenkapazität (FEV1/Vitalkapazität in Prozent) von weniger als 70 Prozent.

Typischerweise normalisieren oder bessern sich diese Werte innerhalb von 15 bis 30 Minuten nach Inhalation eines rasch wirksamen Beta-2-Sympathomimetikums. Die FEV1-Zunahme sollte dabei mindestens 15 Prozent betragen.

Liefert dieser akute Reversibilitätstest kein entsprechend klares Ergebnis, sollte bei dennoch fortbestehendem Asthma-Verdacht gemäß der neuen Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie für vier Wochen ein hoch dosiertes inhalatives Kortikosteroid gegeben werden - bei Erwachsenen etwa bis zu 2000 µg Beclometason pro Tag oder die Hälfte bei Präparaten mit besonders lungengängiger, minimierter Partikelgröße wie in Junik®.

Alternativ kann auch die Therapie mit einem systemischen Kortikosteroid (etwa 0,5 mg Prednisolon pro kg Körpergewicht pro Tag) für 14 Tage verordnet werden. Eine so erzielte Normalisierung oder deutliche Besserung des spirometrischen Befundes untermauert die Diagnose Asthma.

Bereits ab einem geringgradigen, persistierenden Asthma mit symptomfreien Intervallen von weniger als zwei Monaten seien inhalative Kortikosteroide die unverzichtbare Basis der Therapie, sagte Worth.

Zur Bedarfsmedikation, wenn trotz adäquater Basistherapie Symptome auftreten, setzt auch die neue Leitlinie primär auf schnell wirkende Beta-2-Sympathomimetika. Das lang wirksame und zugleich rasch wirksame Formoterol (von Fujisawa als Formotop® angeboten) wurde dabei ausdrücklich in die Vorschlagsliste aufgenommen.

Die aktualisierte "Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Asthma" ist als kostenloses Kitteltaschenbuch beim Außendienst des Unternehmens Fujisawa erhältlich sowie bei der Geschäftsstelle Deutsche Atemwegsliga, Im Prinzenpalais, Burgstraße, 33175 Bad Lippspringe; oder per E-Mail unter der Adresse: atemwegsliga.lippspringe@t-online.de

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