KOMMENTAR
Volle Fahrt für Lungensportgruppen
Was sich für Herzkranke schon seit Jahren mit großem Erfolg etabliert hat, wird allmählich auch für Lungenkranke zum großen Renner: speziell auf Lungenkrankheiten wie Asthma und COPD zugeschnittene ambulante Sportgruppen.
Die Zeiten, als etwa empfohlen wurde, Kinder mit Asthma vom Schulsport zu befreien, sind längst vorbei. Heute wird Asthmatikern Sport, besonders Ausdauertraining, wärmstens empfohlen. Denn inzwischen steht fest: Je weniger trainiert Asthma-Kranke sind, desto schneller kommen sie in eine Belastungssituation mit Atemnot. Mit angemessenem Aufbautraining lässt sich diese Abwärtsspirale aber praktisch umkehren.
Auch bei COPD-Kranken hat regelmäßiges Körpertraining, etwa Ausdauer- und Krafttraining, mittlerweile einen hohen Stellenwert erlangt. Das spiegelt sich auch in der neuen COPD-Leitlinie wider. Für diese Entwicklung gibt es gute Gründe: Lässt sich doch - wie immer mehr Studien belegen - durch Training der Teufelskreis von zunehmender Atemnot und körperlicher Schonung durchbrechen. Die Folge: Die Patienten haben weniger Atemnot und werden im Alltag wieder belastbarer.
Es ist deshalb erfreulich, dass der Appell der Experten, ambulante Lungensportgruppen zu gründen, in der täglichen Praxis immer stärker umgesetzt wird. So ist die Zahl der ambulanten Lungensportgruppen in den vergangenen drei Jahren von 350 auf über 500 gestiegen. Der Bedarf ist damit aber noch längst nicht gedeckt.
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