Bei COPD nützt anhaltendes Weitstellen der Bronchien

BAD REICHENHALL (djb). Lang wirksame Bronchodilatatoren wie Tiotropium sind die Basismedikamente für die Langzeittherapie bei stabiler COPD. Sie sollten schon bei mittlerem Schweregrad eingesetzt werden, empfiehlt die neue COPD-Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie.

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Bereits ab dem Schweregrad II der COPD, das heißt bei einer Einsekundenkapazität (FEV1) zwischen 50 Prozent und 79 Prozent des Sollwertes, sollten lang wirksame Bronchodilatatoren verwendet werden.

Dies sollte nach der Leitlinie unabhängig davon erfolgen, ob Symptome wie Husten oder vermehrte Sputumproduktion vorliegen (Pneumologie 61, 2007, 1).

Die anhaltende Weitstellung der Bronchien über 24 Stunden nach der Inhalation von 18 µg Tiotropiumbromid (Spiriva®) verringere die Lungenüberblähung und die Atemnot von COPD-Patienten, sagte Professor Claus Vogelmeier aus Marburg. Und die körperliche Belastbarkeit der Patienten werde gesteigert.

Patienten werden belastbarer - Prävention von Exazerbationen

Die Substanz wird in der Leitlinie mit dem höchsten Evidenzgrad für die Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit und zur Prophylaxe von Exazerbationen empfohlen, hat Vogelmeier bei einer von den Unternehmen Boehringer Ingelheim und Pfizer unterstützten Veranstaltung betont.

20 Prozent mehr Leistung nach sechs Wochen erreicht

Basis der Empfehlung seien randomisierte Studien, in denen der Wirkstoff etwa schon innerhalb von sechs Therapiewochen die Belastungsdauer auf dem Laufband signifikant im Vergleich zu Placebo um über 20 Prozent gesteigert hat. Außerdem war in Studien nach einem Behandlungsjahr mit der Substanz die Zahl der Exazerbationen um 35 Prozent geringer ist als mit Placebo.

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