AV-Fistel: Neue Option bei COPD

NEU-ISENBURG (ikr). Bei schwerer COPD lässt sich durch eine Langzeit-Sauerstofftherapie die körperliche Belastbarkeit der Patienten erhöhen und die Mobilität erhalten. Eine weitere Option für solche Patienten könnte bald eine minimal-invasiv angelegte arteriovenöse Fistel sein.

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Erste positive Erfahrungen mit der Methode haben Kollegen um Dr.  Peter Kardos von der Klinik Maingau vom Roten Kreuz in Frankfurt am Main gemacht. Über die Leiste werden bei Lokalanästhesie Arteria femoralis und Vena femoralis - oder Arteria iliaca und Vena iliaca - miteinander verbunden.

Die AV- Fistel soll arterielles, aber nicht ausreichend sauerstoffreiches Blut zurück in die Lungen leiten, damit es dort quasi im zweiten Durchlauf zusätzlich mit O2 angereichert wird. Das betrifft etwa 20 Prozent des Herzzeitvolumens.

Bisher wurde in Frankfurt zehn Patienten, die bereits eine Langzeit-Sauerstofftherapie erhielten, in einer Studie eine arteriovenöse Fistel gelegt. "Bei den meisten Patienten hat sich der Zustand deutlich gebessert", sagte Kardos zur "Ärzte Zeitung". Eine Patientin benötige sogar unter Belastung jetzt keine Sauerstofftherapie mehr. Alle anderen brauchen weiterhin Sauerstoff, aber sie sind jetzt besser körperlich belastbar als vorher - getreu dem Motto des gestrigen Welt-COPD-Tages "Atemlos, aber nicht hilflos". Ein weiterer Effekt: Das Herzzeitvolumen nimmt zu.

"Die Fistel kommt für Patienten mit sehr schwerer COPD in Frage, die in Ruhe oder bei Belastung hypoxisch sind mit einem Sauerstoff-Partialdruck (PaO2) von 55  mmHg oder weniger ", sagte Kardos. Und: Die Patienten dürfen keine schwere Herzkrankheit haben.

Infos unter Tel.: 0 69 / 55 36 11, info@lungenpraxis-maingau.de

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